Es gibt Momente in Veranstaltungen, die es wert sind, für nachfolgende Generationen festgehalten zu werden. Das mag etwas pathetisch klingen, aber manchmal trifft es einfach zu. Die Schallwelle-Preisverleihung 2013, die am 29. März 2014 im Bochumer Planetarium stattfand, hatte solche denkwürdigen Momente. Aber der Reihe nach.
Über das Planetarium als Veranstaltungsort brauche ich mich nicht mehr auslassen, das habe ich bereits mehrfach getan. Sehr schön war jedenfalls, dass das PlaBo praktisch bis auf den letzten Platz besetzt war. Die Schallwelle ist eine richtig große Veranstaltung geworden.
Bevor die Preisverleihung offiziell eröffnet wurde, gab es schon Gelegenheit, alle möglichen Besucher – Musikfreunde, Musikmacher, Nominierte – und andere zu treffen, sich zu unterhalten, und schon das eine oder andere Getränk zu sich zu nehmen. Von Anfang an zeigte sich die mehrjährige Erfahrung der Organisatoren: Es ging alles sehr entspannt zu, die Helfer arbeiteten Hand in Hand und es funktionierte bestens und reibungslos. Da kann an dieser Stelle gleich das erste große Lob ausgesprochen werden für eben die Leute, die im Hintergrund und an allen Stellen, wo etwas zu tun war, vollen Einsatz zeigten. Großartig war die Leistung von Janine Erbe, die wieder für das gesamte Essen verantwortlich war und mit ihren Unterstützern die Gäste mit tollen Sachen verköstigte.
Das Programm unter der Kuppel des Planetariums begann mit der Begrüßung durch Sylvia Sommerfeld und Stefan Erbe, die gemeinsam die Schallwelle aus der Taufe gehoben hatten. Und bei der Begrüßung gab es die erste Überraschung, denn Stefan Erbe übergab den Staffelstab an einen Nachfolger, weil er sich künftig mehr um seine eigenen musikalischen Projekte kümmern möchte und sich deshalb aus der Organisation und Moderation der Schallwelle zurückzieht.
Der Wechsel wurde umgehend vollzogen. Bereits im letzten Jahr stand Stefans Nachfolger auf der Bühne des PlaBo, als Laudator. Thomas Gonsior heißt der Mann, und er war in die Organisation der diesjährigen Schallwelle-Preisverleihung schon eingebunden. Nun stellte er sich kurz vor und erzählte von seiner „typischen Karriere“ als EM-Hörer: Tangerine Dream, Kraftwerk und die Radiosendung „Schwingungen“ waren vor allem die Einflüsse, die ihn zur Elektronischen Musik brachten. An den im Publikum sitzenden Winfrid Trenkler, allseits bekannten Macher der Schwingungen-Sendungen, gewandt, sagte Thomas Gonsior: „Strange, vor Winfrid Trenkler zu stehen und zu moderieren.“ – Ich staune und freue mich immer wieder, wie groß der Einfluss Winfrid Trenklers in der Musikszene doch war und bis heute nachwirkt!
Vor der ersten Preisverleihung konnten wir schon das erste Konzert genießen. Hierfür konnte Eric van der Heijden, der bald schon Stammgast im PlaBo bzw. bei Schallwende ist, verpflichtet werden. Und wie bei Eric üblich, kam er nicht allein, sondern sein Cousin Harold van der Heijden begleitete ihn am Schlagzeug. Das Konzert begann passend mit dem ersten Titel des Albums „Dal Segno“ und dem dazugehörigen gesprochenen Text. Es war unter dem Nachthimmel, an dem die Erde zu sehen war, die perfekte Einstimmung. Auf der Erde waren vom Weltall aus die Lichter der großen Städte und Ballungsräume zu sehen, und unser Planet war dabei transparent. Erics Musik wirkt immer wieder sehr emotional und kann einem, vor allem in dieser Umgebung, Tränen in die Augen treiben.
Aufkommender Wind pustete sozusagen die Erde fort und leitete in einen neuen Track über. Dazu erschien, in ebenso beeindruckender Größe wie zuvor die Erde, diesmal der Mond. Pianoläufe mit einzelnen dramatischen Einschüben füllten den Raum. Das nächste Stück, bei dem Eric E-Piano spielte, war klanglich sehr interessant. Ein E-Piano ist nicht ungewöhnlich, aber Eric van der Heijden streute tolle Sounds ein, die denen in Vangelis experimentellen Phasen sehr ähnlich waren: metallische Töne, wie Wellen, ein bisschen „leiernd“.
Dann wurde am Himmel ein Satellit mit großen Sonnensegeln sichtbar, und große, weite Klänge, die etwas orchestraler als zuvor Gehörtes waren, hüllten das Publikum ein. Plötzlich setzte eine „rasende“ Sequenz ein und eine kurze Melodie, mit Flötensound intoniert, legte sich darüber. Die Melodie wurde durch einen Klavierakkord beendet.
Zwischendurch ließ sich auch beobachten, wie viel Eric live spielte. Die kleine Lampe, die er an seinen Synthesizern als Lichtquelle hatte, machte es möglich. Durch deren Lichtschein waren an der Seite des dunklen Saales die Schatten seiner über die Tasten huschenden Hände zu sehen, was besonders während der Klavierpassagen auffällig war.
Etwa zwanzig Minuten des ersten Konzertteils waren neue Stücke, für die Eric van der Heijden noch gar keine Titel hatte. Nun folgte aber ein Track mit Titel: „Colourful Fields Of Summer“ – und dieses Stück hatte er auf derselben Bühne schon einmal gespielt, denn es war die Musik, die er Sylvia Sommerfeld (freie Übersetzung ihres Namens in einen Titel) gewidmet hatte. Und dazu holte er sich wieder René Splinter als Unterstützung auf die Bühne; mit ihm gemeinsam hatte er auch das Stück geschrieben. Ich hatte den Track ja schon einmal gehört, aber so energiegeladen hatte ich „Colourful Fields Of Summer“ gar nicht in Erinnerung.
Anschließend erinnerte Eric van der Heijden daran, dass er vor genau 25 Jahren, beim zweiten KLEMdag, Ron Boots und Bas Broekhuis kennengelernt hatte. Die Folge war, dass dann die ersten Stücke für „Universal Time Zone“, Erics Debütalbum, entstanden. Beide, Ron und Bas, waren auch bei der Schallwelle Preisverleihung anwesend, und (selbstverständlich) kam Ron nun auf die Bühne, um mit den Herren van der Heijden ein bisschen in die Tasten zu hauen – sehr schön! So kamen wir noch in den Genuss eines Klassikers aus Erics Feder.
Der nächste Programmpunkt war die erste Runde der Preisverleihungen, und der erste Laudator war Klaus Hoffmann-Hoock, der ja auch schon eine Art Urgestein der EM-Szene in Deutschland ist und bei sehr vielen Veranstaltungen zugegen ist. Klaus betreute die Kategorie „Bestes Album national“.
Zunächst wurden per Projektion die Plätze 10 bis 6 mit Namen und Album in der Kuppel bekanntgegeben, und danach die fünf Nominierten für die ersten Plätze in alphabetischer Reihenfolge „in den Himmel geschrieben“. Zum Schluss wurde der Name des Gewinners aus dem entsprechenden Umschlag gezogen und vom Laudator geehrt. Dieses Prinzip wurde bei sämtlichen Kategorien angewandt.
Klaus Hoffmann-Hoock hatte die Ehre, Stefan Erbe die erste Schallwelle des Abends überreichen zu können, dessen Album „Method“ die meisten Musikfreunde überzeugt hatte. – Da hatte sich Stefan gerade eben von der Bühne als Moderator zurückgezogen, und kehrte so schnell als Schallwelle-Preisträger wieder!
Alben National
- Method - Stefan Erbe
- RAL 5002 - TMA feat. Martinson
- Anatomy - Pyramid Peak
- Shadowlands - Klaus Schulze
- Utopia - Bernd Kistenmacher
- Virtual Minds - Uwe Reckzeh
- The Tree Hates The Forest - Loom
- Remnants - Picture Palace Music
- Inspirations - Tastenklang
- Opus - Schiller
Bei diesen Platzierungen fiel mir Tastenklang auf. Es ist erstaunlich und gleichzeitig erfreulich, dass ein Musiker mit seinem Debütalbum („Inspirations“) gleich unter die ersten 10 gelangt. Das Angebot an Neuveröffentlichungen war ja auch 2013 nicht gerade klein, und bei den Namen, die zur Wahl standen, ist Platz 9 schon eine Leistung.
Die Kategorie „Bestes Album international“ schloss sich gleich an, und Ron Boots präsentierte die Preisträger. Zur Überreichung der Schallwelle bat Ron die beiden Engländer Jane Caley und Martin Swan, besser bekannt als Vile Electrodes, auf die Bühne. Das Duo aus dem südenglischen Hastings war völlig überrascht und hatte ganz offensichtlich überhaupt nicht mit diesem Preis gerechnet. Für die Begeisterung, die ihre Musik bei denen hervorrief, die sie gehört und z. B. beim Electronic Circus gesehen hatten, fand Ron Boots sehr treffende Worte und konnte aus eigener Erfahrung sprechen. Weniger leicht war es für Vile Electrodes zu Beginn, Worte zu finden, weil sie dermaßen überwältigt waren. Das gab sich jedoch schnell, denn die Freude überwog.
Alben International
- The Future Through A Lens - Vile Electrodes (GB)
- Modern Ruins - René Splinter (NL)
- 8-Zero - Auto-Pilot (GB)
- Particles - VoLt (GB)
- Meltdown - Code Indigo (GB)
- Big in Europe - Klaus Schulze & Lisa Gerrard (D & AUS)
- Kometenbahn - E-Musikgruppe Lux Ohr (FIN)
- Colour Division - Boddy & Markus Reuter (GB & D)
- Mode Zen - Venja (B)
- Primitives - Remy & Synth (NL )
Auch bei den Alben international fand sich zwischen all den bekannten Namen und gestandenen Musikern ein neuer Name: E-Musikgruppe Lux Ohr aus Finnland. Es zeigt sich deutlich, dass eine lange Karriere kein Garant für Erfolg ist, und dass eben auch neue Namen beste Chancen haben, in der EM-Szene bemerkt und gewürdigt zu werden.
Es schlossen sich zwei weitere Preise an. Die Kategorien „Wieder-Entdeckung“ und „Neuling“ sind vielleicht nicht die mit dem meisten Prestige, aber womöglich die zukunftsträchtigsten Kategorien bei der Schallwelle. Sowohl die Wieder-Entdeckung als auch der beste Neuling des Jahres wird von der Schallwelle-Jury allein gewählt – passend dazu übernahm Yolande, die Jury-Mitglied ist, die Verleihung der Preise. Yolande betreibt das Internetradio „Radio Happy“, ist in der EM-Szene bestens vernetzt, und als in Deutschland lebende Niederländerin, für die Englisch keine Barriere darstellt, ist sie geradezu prädestiniert für die internationalen Nominierten. Auf ihre charmante Art meisterte sie auf deutsch und englisch die beiden Preisverleihungen. Leider war kaum einer von den Nominierten in Bochum anwesend. Die Gewinner wandten sich jedoch mittels Videobotschaft an die versammelten EM-Freunde im Planetarium, was zwar eine persönliche Anwesenheit nicht wirklich wettmacht, aber doch ein durchaus angemessener Ersatz war.
Yolande hatte viele Informationen über die Schallwelle-Preisträger zusammengestellt und konnte so einen Abriss der bisherigen Karrieren des „Wieder-Entdeckten“ Brendan Pollard und des besten „Neuen“ des Jahres 2013, Jah Buddha alias Bob Hedger, die übrigens beide aus England stammen, reichen.
Wieder-Entdeckung
- Brendan Pollard (GB)
- Coral Cave (Tilo Voigthaus & Erik Matheisen, D)
- Lambert (Lambert Ringlage, D)
- Otarion (Rainer Klein, D)
- JampyKeys (Giampaolo Rolli, I)
Neuling
- Jah Buddha (GB)
- E-Musikgruppe Lux-Ohr (FIN)
- Gerdski (Gerd Weyhing, D)
- Tastenklang (Daniel Gessert, D)
- Synthex (Jeffrey Haster, NL)
- Florent Lelong (F)
- Bouvetoya (Michael Jones, IRL)
- E-Tiefengrund (Michael & Silvia Kempe, D)
- Frank Tischer (D)
- Jochen Franke (D)
Bei den Neulingen finden sich denn auch die E-Musikgruppe Lux-Ohr und Tastenklang auf den vorderen Plätzen wieder. Gerade in diesen beiden Kategorien gilt meiner Meinung nach, dass die Platzierung gar nicht so entscheidend ist. Alle Musiker bzw. Gruppen haben sich derart deutlich in die EM-Szene (zurück-)gespielt und die Aufmerksamkeit der Jury erregt, sei es durch Live-Auftritte oder Veröffentlichung ihrer Musik, dass sie aller Aufmerksamkeit und Wertschätzung würdig sind. Das lässt auf die Zukunft hoffen; wünschenswert ist es unbedingt, viel von allen zu hören!
Nach so viel Programm war erst einmal eine Pause fällig. In der Zeit konnte man sich wieder stärken, ein bisschen die Beine vertreten und vor allem mit anderen ins Gespräch kommen. Als die Preisverleihungen fortgeführt wurden, stand als nächste Kategorie „Künstler international“ an, die von Thomas Gonsior betreut wurde. Er hatte dann gar nicht die Möglichkeit, noch viel Neues über die Preisträger zu berichten, denn auch diese Schallwelle ging an Vile Electrodes, die ihr Glück kaum fassen konnten.
Wenn man die Herkunft der zehn Erstplatzierten bei den Künstlern international betrachtet, dann finden sich tatsächlich nur Briten und Niederländer darunter – mit der Ausnahme des Franzosen Florent Lelong, der auch als Neuling nominiert war. Das ist schon eine enorme Konzentration der Elektronikmusikszene auf diese beiden Länder.
Künstler International
- Vile Electrodes (GB)
- René Splinter (NL)
- Auto-Pilot (GB)
- Ian Boddy (GB)
- ARC (Ian Boddy & Redshift, GB)
- Ron Boots (NL)
- Remy & My Breath My Music (NL)
- VoLt (GB)
- Florent Lelong (F)
- Broekhuis, Keller & Schönwälder feat. Raughi Ebert & Thomas Kagermann (NL & D)
Die „Chefin“ Sylvia Sommerfeld kümmerte sich anschließend um die Künstler national. Es wiederholte sich die Situation der internationalen Künstler, denn auch hier gewann der Preisträger des besten Albums die Kategorie „Künstler“: Stefan Erbe. Dem war das schon fast unangenehm, was aber offenbar außer ihn selbst niemanden störte. Die Laudatio bot Sylvia die Möglichkeit, daraus ein großes Dankeschön zu machen. Es wurde ein Danke für Stefans Arbeit, die er mit ihr in die Schallwelle gesteckt hat; dass er diesen Preis mit entwickelt und zu dem gemacht hat, was er heute darstellt. Es wurde eine emotionale Würdigung seines Engagements und die Verabschiedung als Mitorganisator der Schallwelle.
Künstler National
- Stefan Erbe
- Pyramid Peak
- Michael Brückner
- Michael Rother
- TMA & Friends
- Picture Palace music
- Bernhard Wöstheinrich
- Loom
- F.D. Project
- Bernd Kistenmacher
Das nächste Konzert stand nun auf dem Programm. Erik Seifert und Josef Steinbüchel waren wieder gemeinsam auf der Bühne. Zusammen mit Max Schiefele („Maxxess“) haben sie unter dem Namen „Triple S“ bereits ein Album veröffentlicht, und in der Zweier-Besetzung Seifert / Steinbüchel standen sie auch nicht zum ersten Mal vor Publikum.
Dem Ambiente angepasst gaben Erik und Josef ein sehr kosmisches Konzert. Spacige Klänge wurden von Klaus-Dieter Unger, dem Meister der kosmischen Bilder im PlaBo, begleitet und unterstützt. Nein, eigentlich sind die Projektionen bei solchen Konzerten doch gleichwertige Elemente; Musik und Bilder haben hier zusammen diese besondere Wirkung.
In bester Tradition der Berliner Schule waren Sequenzen zu hören, ein Mellotron erklang, die Rhythmen gaben dem Ganzen eine neue Note, transportierten die Berliner Schule in die Jetztzeit. In meinen Ohren war die Musik eine sehr gelungene Melange aus traditionellen Elementen und Rezepturen der Berliner Schule mit neuen Klängen. Im Verlauf des Konzerts wurden die Rhythmussounds immer ausgefeilter und entfernten sich mehr und mehr von herkömmlichen Klängen. Die Töne wurden etwas härter und „künstlicher“ (ein ziemlich unsinniger Begriff in der Elektronischen Musik – ich hoffe trotzdem, dass der Leser sich ein Bild davon machen kann).
Insgesamt empfand ich das Konzert von Erik Seifert und Josef Steinbüchel sehr, sehr entspannend.
Die diesjährige Schallwelle-Preisverleihung war voll von Höhepunkten. Trotzdem war die nun folgende Verleihung des Sonderpreises an John Kerr noch einmal etwas Besonderes. Zunächst, weil Winfrid Trenkler es sich nicht nehmen ließ, den Sonderpreis an John Kerr zu überreichen und dafür mit seiner Familie aus Schweden nach Bochum gekommen war. Für John Kerr war es zudem der erste Preis, den er für seine Musik bekam – wobei zu bedenken ist, dass er schon etliche Jahre nicht mehr musikalisch aktiv ist. Somit gab es nun die lange vermisste Möglichkeit, John überhaupt wieder zu treffen. Außerdem hatten die Organisatoren der Schallwelle noch eine große Überraschung in petto, die den Sonderpreis auf eigene Art zusätzlich „besonders“ machte.
Winfrid Trenkler beschränkte sich in seiner sehr schönen Laudatio auf eine längere Episode in John Kerrs Karriere, die aber selbstverständlich nicht unbedeutend war. Es ging – sehr verkürzt gesagt – um das Album „Norland“, das John Kerr 1992 veröffentlichte, und damit bei den Schwingungen-Wahlen damals der große Gewinner wurde. „Norland“ entwickelte sich denn auch folgerichtig zu John Kerrs erfolgreichstem Werk.
Die Inspiration zu „Norland“ bekam John interessanterweise durch Winfrid Trenkler. Der hatte nämlich in Skandinavien Fotos von dem finnischen Fotografen Martti Rikkonen gesehen, und Karten mit seinen Bildern an mehrere Musiker geschickt. Eine der Karten, auf der eine Insel im Inari-See zu sehen ist („Inari, Ukko Tammikuu“), erreichte John Kerr, und dieses Bild wurde zur Inspirationsquelle für „Norland“.
Unfassbar, was manchmal auf die Beine gestellt wird: Winfrid Trenkler kontaktierte den Schöpfer des Fotos, auch wegen des Sonderpreises für John Kerr, und zur Schallwelle wurde Martti Rikkonen extra aus Finnland eingeflogen. John und Martti trafen sich an diesem Tag zum ersten Mal. Dem Schallwelle-Team ist mit der Aktion wirklich eine große Überraschung gelungen.
Damit aber nicht genug. Winfrid versprach dem Publikum, nun etwas Unvergessliches zu erleben. Auch, wenn manchmal mit solchen Begriffen zu sorglos umgegangen wird, hier traf es zu: Klaus-Dieter Unger hatte eine großartige und einzigartige Präsentation geschaffen, indem er die wunderbaren Natur-Photographien Martti Rikkonens mit der Musik John Kerrs von Norland verband und uns Zuschauern damit eine Zeit schenkte, zu staunen, in wundervollen Klängen und grandiosen Bildern zu schwelgen. Ja, ich kann es auch nur bestätigen: Das war unvergesslich. Unmittelbar und unweigerlich entstand bei mir der Wunsch, das ganze Album „Norland“ mit Fotos von Martti als komplette Show im Planetarium erleben zu können. Sowohl die Musik als auch die Bilder sind es unbedingt wert und die beeindruckenden Minuten verlangten einfach nach mehr!
Sehr schön war, dass Martti Rikkonen ebenfalls einen Sonderpreis für seine Arbeit, die ja Kreise zog und inspirierend wirkte, in Empfang nehmen konnte. Überreicht wurde die Sonder-Schallwelle von Bertold Heinze (Kassenwart des schallwende e. V.).
Ein sichtlich bewegter John Kerr rührte auch die Zuschauer, und es gab lange anhaltende standing ovations.
Sonderpreis fürs Lebenswerk
John Kerr (GB, NL)
Sonderschallwelle für Fotografie und Inspiration
Martti Rikkonen (FIN)
Damit ging eine großartige und festliche Veranstaltung langsam zu Ende. Viele nutzten noch die späte Stunde für letzte Gespräche und Getränke, bevor man sich auf den Weg nach Hause oder ins Hotel machte.
Mir bleibt an dieser Stelle, noch ein Dankeschön an alle zu richten, die Teil der erinnerungswürdigen Schallwelle-Preisverleihung waren: Sylvia und Klaus-Ulrich Sommerfeld, Stefan und Janine Erbe, Thomas Gonsior, Klaus-Dieter Unger, die Musiker Eric van der Heijden, Harold van der Heijden, René Splinter, Ron Boots, Erik Seifert und Josef Steinbüchel, allen Helfern, den Laudatoren (die an dieser Stelle noch nicht genannt waren) Klaus Hoffmann-Hoock, Yolande, Bertold Heinze und Winfrid Trenkler, und nicht zuletzt allen Schallwelle-Preisträgern.
Den mit einer Schallwelle Geehrten und allen Nominierten gratuliere ich zu ihrem großen Erfolg – möge er Früchte tragen.
Ein solches Event lässt sich nicht einfach wiederholen; das strebt sicher auch niemand an. Aber ich hoffe auf eine ebenso gelungene Veranstaltung im nächsten Jahr, sicherlich wieder im Bochumer Planetarium.
Andreas Pawlowski