Fast genau ein Jahr nach seinem Konzert in Erkrath war Bernd Scholl wieder Gast in der dortigen Heilig-Geist-Kirche. Offensichtlich hat es sowohl ihm als auch seinen Gastgebern und Zuschauern letztes Jahr so gut gefallen, dass man auch dieses Jahr einen Termin gefunden hat. Wie letztes Jahr schon war auch dieses Mal der MS-Treff Erkrath Organisator und Veranstalter. Ein Teil des Eintritts von 18 Euro kommt direkt der Arbeit des Vereins zu gute.
Der Hoffnung des Veranstalters, die 220 Plätze in der Kirche könnten aufgrund der Nachfrage knapp werden, ging zwar nicht in Erfüllung, eine fast dreistellige Besucherzahl finde ich für so eine Veranstaltung aber immer noch sehr achtbar. Häufig sieht man auf EM-Events immer nur die vertrauten Mitglieder aus der mehr oder weniger großen 'Familie'. Von denen waren an diesem Sonntag auch viele da, aber eben nicht nur. Es zeigt sich einmal wieder, dass man ganz andere Besucherzahlen erreichen kann, wenn es gelingt, nicht nur dem harten Kern an EM-Fans anzusprechen, sondern zum Beispiel auch lokales Publikum.
Bernd Scholls meditativ-chillige Klänge wurden auch dieses Mal von Klaus Weber mit passenden Bildern begleitet. Zu orientalisch anmutenden Klängen liefen zum Beispiel 'Arabian Impressions', mit Bildern von Wüsten und Basaren. Weitere Stationen dieser musikalischen Bilderreise führten nach Helgoland und wieder in heimische Wälder - mal sommerlich grün, mal winterlich verschneit.
Nach gut einer Stunde hieß es auf der Leinwand "Bernd und Klaus machen 20 Minuten Pause". Bernd selber meinte, er würde nur 10 Minuten Pause machen, aber da muss man ja auch noch die 10 Minuten von Klaus dazurechnen, dann passt es wieder ;-) So oder so war genug Zeit für eine Besuch am CD-Tisch, Bernd Scholl hat jede verkaufte CD selbstverständlich signiert. Einziger Kritikpunkt: er hatte wieder zu wenig CDs dabei, ein paar davon waren recht schnell ausverkauft.
Im zweiten Teil wurde es - dem Spielort angemessen - sakral: Interpretationen des Sonnengesangs von Franz von Assisi, dazu neben Naturbildern auch solche von alten und neuen Kirchen. Der zweite Teil schloss mit 'One World, One Light', speziell für diesen Abend komponiert. Eine Zugabe war danach natürlich auch noch fällig. Weil das ganze Konzert bereits um 17 Uhr begonnen hatte, waren deren letzte Klänge schon um kurz nach acht Uhr verklungen - kein ungeschickter Zeitplan für eine Veranstaltung an einem Sonntag. Viele müssen ja am Montag wieder arbeiten und haben noch einen längeren Heimweg vor sich.
Alle waren sich aber einig, dass dieses entspannende Vorspiel zur kommenden Woche rundum gelungen war, und dass es nicht das letzte Mal gewesen sein soll. So die Termine passen, wird Bernd Scholl auch im kommenden Jahr wieder in Erkrath zu Gast sein.
Alfred Arnold