Wieder ein neuer Name in der EM-Szene: Yog-Sothoth. Solch ungewöhnliche (Künstler-)Namen stammen meist aus dem weiten Feld der Fantasyliteratur. So auch hier: H. P. Lovecraft ist der Schöpfer des Namens, und Michael Wilkes ist der aus Köln stammende Musiker, der sich den Namen „ausgeliehen“ hat. Als Musiker ist Michael Wilkes aber gar nicht so neu, denn schon 1991 hat er gemeinsam mit André Willms unter dem Namen „Mystical Light“ die ersten Versuche in der Elektronikmusik gewagt. Es ist zwar damals kein Album herausgekommen, aber einige Titel aus der Zeit wurden nun für das Yog-Sothoth-Debütalbum „Dreams Of Mystery“ neu aufgenommen, haben also die Zeit überstanden. Für „Dreams Of Mystery“ hatte Michael Unterstützung durch Axel Stupplich von Pyramid Peak, der ja auch als „Axess“ schon etliche Soloalben herausgebracht hat. Dieser Unterstützung wegen ist der Titel 1 auf „Dreams Of Mystery“ auch „Tribute To Axess“ benannt und
Axel Stupplich gewidmet. Ich weiß nicht, wie groß Axel Stupplichs Einfluss auf diese Produktion war. Verkehrt war er sicher nicht. Michael Wilkes Musik ist sehr melodisch, das Zuhören macht großen Spaß. Die einzelnen Stücke kommen leichtfüßig daher. Wenn es mal etwas „dunkler“ wird, dann bricht der Rhythmuspart das wieder auf. Titel wie „Ancient Skies“ oder „Dreams Of Mystery” klingen zwar vom Namen her „mysteriös“, haben aber nichts derartiges an sich. Ich meine, dass Yog-Sothoth hier ein richtig schönes, positiv gestimmtes Album vorgelegt hat. „Dreams Of Mystery“ dürfte auch sehr vielen gefallen, die mit EM sonst keine Berührung haben.Und das Beste: dieses Album stellt Michael auf seiner Homepage zum kostenlosen Download zur Verfügung! Meiner Meinung nach sollte sich aber durchaus ein Label für seine Arbeit interessieren und diese Musik als CD herausbringen. A propos Homepage: Als zusätzliche Information findet sich auf der Seite von Michaels Musik auch in Wort und Bild eine Auflistung seiner Instrumente und eine Darstellung, wie die Instrumente und sonstigen Geräte miteinander verbunden sind. Das ist sicher für viele an der „Hardware“ interessierte Hörer aufschlussreich.
Bezug: www.michaelwilkes.de
Andreas Pawlowski