Während diese Zeilen geschrieben wurden, benötigte es keine Mullbinden und Pflaster um das virtuelle Headbanging zu verarzten, denn Uwe Cremers Dunkelstunde schallt für den traditionellen EM-Jünger doch ziemlich rockig herüber. Die Mehrzahl seiner Songs sind spürbar Gitarrenlastig und man scheint anfänglich als EM-Konsument etwas überfordert, wenn das Verhältnis von saitengezupfter Elektronik deutlich zugunsten der Verstärker-Fraktion ausgeht. In diesem Fall wäre es aber wirklich ungerecht dies zu kritisieren, denn das Album funktioniert sehr wohl auch mit der Dominanz des Gitarrenanteils, denn Cremer gibt allen Hörer die Möglichkeit in seine Songs "herein zu finden". Geschickt und sehr Atmosphärisch beginnen die Tracks, zumeist mit Keys-Sounds und bringen damit auch die tastenorientierten User auf den richtigen Weg, die darauffolgende Symbiose beider Tonerzeugung zu verstehen und zu mögen. Schön, dass sich die Themen nicht wiederholen und jedes der 7 Stücke einen Kontrast zum vorherigen darstellt. Somit benötigt es auch beim mehrmaligen Hören, "keine Frage an den Arzt oder den Apotheker" und ist garantiert Nebenwirkungsfrei.
Stefan Erbe
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