Hoppla...ein Produkt aus dem Hauseu "edition Degem" fand bisher noch nicht den Weg in den empulsiv-Briefkasten und wäre da nicht die offensive Haltung des Tellerrandguckers, würde wohl auch keine Zeile darüber zu berichten sein. Aber empulsiv wäre nicht empulsiv, wenn wir nicht auch über diese "schwere Kost" eine Rezi schreiben würden. Allerdings gestehe ich, dass es nicht wirklich einfach ist über diesen Sampler den typischen Bewertungsblick zu werfen und die Musik nach den bekannten Schemata zu verschubladen. Musik ist eigentlich nicht die exakte Beschreibung, elektroakustisches Fieldrecording bezeichnet es besser, denn kompositorische Elemente finden sich eher selten in den 14 Tracks. Ich schätze auch, dass es eher eine besondere Klientel sein muss, die tatsächlich alle Songs in einer Rutsche durchkonsumiert, aber es gibt wohl nichts was es nicht gibt. Sollte man aber zu dieser seltenen Gattung gehören und verschrobenes Vogelgezwitscher, verglitchte Enviroments und gestretchte Alltagsgeräusche für die tägliche Berieselung benötigen, so findet sich sehr wohl auch Interessantes und Besonderes auf dem Longplayer. Gerne würde man sogar einige der Sounds für eigene Produktionen verwenden oder diverse Atmos als Basis für Intros oder Outros benutzen, denn besseres Material und Außergewöhnlicheres findet sich auch auf den Edel-Sample-CDs mancher FX-Soundverbiege-Schmiede nicht. Ob dies allerdings eine wesentliche Ambition des Produzententeams gewesen ist bleibt zu bezweifeln und der Autor will sich auch gleich für seine Verwendungsabsichten entschuldigen. Wer sich auf dieses Experiment einlassen will, sollte aber auch noch einen intensiven Blick auf die Website von "edition degem" werfen, denn "Konsumgerecht" gibt es ja eh schon genug!
https://www.degem.de/cds-dvds/replace/ und http://www.aufabwegen.de
Stefan Erbe