Man muss nur einen kurzen Blick auf das Cover der neuen Moonbooter CD "Zeitenwende" werfen, um zu erkennen, dass Bernd Scholl neue Wege eingeschlagen hat. Nicht nur grafisch verabschiedet er sich von den Cosmophobischen und Atomaren Themen der vergangenen Alben, sondern auch musikalisch verheißen nicht nur die ersten Takte einen Neuanfang. Dabei wird der eine oder andere Booter-Fan diesmal etwas genauer hinhören müssen, um die neuerliche Qualität aufzunehmen, hat der Eifeler seine sonst so gradlinige Tracks, diesmal etwas kantiger gestrickt. Auch verlässt er hier häufiger die übliche Kompositionsstrategie und überrascht mit traditionellen Elementen und leisen Tönen, die aber einen schönen Kontrast darstellen. Natürlich bleibt die Musik als ein Produkt von Scholl erkennbar und zwängt sich dabei nicht in ein gewolltes Genre vergangener Zeiten, sondern führt selektiv nur einige Tracks in neue Gefilde, die man so von Scholl bisher nicht kannte. "Anspruchsvoller aber nicht kompliziert", so erklärt es sich vielleicht am besten. Der Sound und die "Frequenzbelegungen" sind wie immer exzellent gewählt. Dennoch sollte sich der Schollsche Musikliebhaber ein bisschen mehr Zeit nehmen, um die Argumente des virtuellen Musikalischen Mauerfalls mitfeiern zu können. "Wir sind Moonbooter-Fans"...
Stefan Erbe
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