Für einen Künstler ist das zweite Album meist das schwierigste. War das erste Album noch der Überraschungs-Erfolg, sind beim zweiten die Erwartungen gesetzt und man wird daran gemessen. Bei
Monika Freerk, die unter dem Namen IcingWolf veröffentlicht, liegt die Sache ein wenig anders: Am Anfang stand der diesjährige Schallwelle-Preis als beste Newcomerin, und jetzt ist es das erste "richtige" (physische) Album, an das Erwartungen geknüpft werden.
Monika hat sich Zeit gelassen: ein halbes Jahr ist zwischen Preis und Veröffentlichung vergangen, und das war keine schlechte Entscheidung. "SonicWaves" ist ein reifes Album, sowohl was die Qualität der Produktion angeht, als auch die Zusammenstellung der Titel. Es zeigt, dass die eisige Wölfin bereit ist, sich weiter zu entwickeln: sind die ersten Tracks noch in ähnlichem Stil wie die auf den beiden nur online veröffentlichen Alben "Ad Somina" und "Vive Somnium", so lernt man zum Ende hin eine Monika kennen, die ihre Vorbilder ganz offensichtlich nicht nur bei TD, Jarre & Co. gefunden hat: es wird dramatisch, beinahe schon Filmmusik, und ein musikalisch hinterlegter Start ins All setzt den Schlusspunkt. Das ergibt einen schönen Spannungsbogen, und ist der Beleg, dass der diesjährige Newcomer-Preis zu Recht nach Göttingen gegangen ist.
https://icingwolf.bandcamp.com/album/sonicwaves
Alfred Arnold