Eigentlich hätte die Einlassmusik von Christopher von Deylen aufgrund ihrer immensen Kreativität einen würdigeren Titel verdient ... wie etwa „Avatar“ oder „Interstellar“ oder so ähnlich. Egal, es ist auf jeden Fall ein Zeichen der unendlichen Fülle an Ideen, die der Künstler so ganz nebenbei seiner offiziellen CD-Veröffentlichung „Morgenstund“ scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt. Von den drei allesamt hervorragenden Alben „Einlassmusik 15, 16, 17“ mit knapp 3 Stunden Länge möchte ich speziell die „16“ hervorheben. Die hier präsentierte instrumentale Ambient/Space-Music ist ein extrem aufregender Trip durch eine surreale Landschaft wie die des Malers Salvador Dali, wo Klänge wie Objekte durch die Gegend purzeln, wo Elefanten auf Stelzen durch utopische Landschaften stapfen. Immer wieder wechseln die abstrusen Klangszenen. Stillstand ist keine Option. Immer tiefer in die entlegensten Refugien geht die endlose Reise der Musik. Aus vermeintlich bedrohlichen, wabernden Tönen entwickeln sich zauberhafte Klangstrukturen, warme Rhythmen, unfassbare Soundeffekte, edles Klavierspiel - alles in sensationellem Dolby-Surround. Das ist eine enorm inspirierende Klangreise, die das Kopfkino belebt und seines Gleichen sucht. In meiner langjährigen Recherche der Elektronischen Musik bin ich selten so geflasht von einer Ambientmusik wie die „Einlassmusik Teil 16“. Wie kann ein Künstler ein Album für die Charts veröffentlichen und nebenbei so etwas prätentiös Geniales produzieren? Ganz großen Respekt vor Christopher von Deylen! Wer im Besitz dieser, leider seltenen CD ist, hat wahrhaftig einen Schatz.
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Will Lücken
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