Wer die Vita von Frank Tischer liest wird nicht nur staunen, sondern auch ziemlich beeindruckt sein, denn sein musikalisches Schaffen ist umringt von so unterschiedlichen Projekten, dass man sich wundert, wie er es auch noch schafft das hiesige EM-Genre zu bedienen. Zugegeben sein Sound und die Kompositionen sind nicht typische EM, sondern eher der hochgradig qualifizierte Output eines Profimusikers, der sich scheinbar in jede Stilistik beamen kann. So auch auf seinem aktuellen Longplayer Mirage, der voller multifunktionaler Tracks ist und besonders jene Liebhaber überzeugen wird, die gerne einen vollen Gemischtladen synthetischer Macharten vorfinden. Pianoreske Pop und Rock-Konstellationen mal gespickt mit retroviraler Einfärbungen der 70er und 80er Jahre wechseln sich ab mit weltmusikalischen Elementen aus Jazz, Funk und Orchester. Zusätzlich Erklärlich aber auch durch das Mitwirken verschiedener hochkarätiger Gastmusiker. Trotzdem gibt es in allen Stücken eine typische Tischer-Handschrift und deren bedeutsame Erkenntnis, dass Mirage (s)eine Erinnerung hinterlässt, Eben genauso, wie bei seinen anderen vielschichtigen Projekten an denen Tischer sonst so arbeitet.
Stefan Erbe