Wenn das dänische One-Man-Kraftwerk einen neuen Release präsentiert, kann man sicher sein, es ist garantiert etwas "Anderes" als man es erwarten würde. So geschehen auch mit dem aktuellen Album "Dendrophile". Dendrophile? Was bedeutet das? Nun, es ist (sagen wir mal es so) die "menschliche Begierde" für Bäume. Richtig! Und es geht in diesem Fall nicht immer nur um die Umarmung.
Ob dies genauso für die dänische Bedeutung sprachlich gilt, ist von uns noch nicht sicher ermittelt worden, zeigt aber erneut, dass Björn Jeppesen keineswegs eine Spur der musikalischen Normalität fährt. Der Sound ist natürlich menschmaschienlich angehaucht, kantig und manchmal extra angeschrägt, aber vermittelt einige sehr interessante Kompositionskooperationen. Das Album wirkt dabei als ob es aus den 90er kommt. Es klingt retrospektiv, teils sehr technoid aber eben trotzdem nach Nattefrost. Gut so, denn wer wie Jeppesen die Natur so sehr mag, darf sie auch mit seinen ganz eigenen Klangfarben lustvoll bemalen.
Stefan Erbe