Viele der Empulsiv-Leser sind sicher auch oft als Besucher unterwegs und genießen neben den üblichen Festivals, immer wieder auch mal dass eine oder andere kostenlose Event, die es allerdings (mittlerweile) immer seltener zu finden gibt. Ausnahmen waren in der Vergangenheit beispielsweise einige Schallwende Konzerte (www.schallwen.de), Einladungen des Künstlerateliers Güterhallen oder eine überschaubare Menge an kleinen Veranstaltungen, die oft durch die handelnden Musiker beworben und umgesetzt wurden. Der Trend, nicht mehr ausschließlich für "Umme" aufzutreten, scheint sich immer mehr zu etablieren, obwohl nichts dagegen spricht, auch mal Konzerte gegen freien Eintritt zu organisieren. Die lohnen sich zumeist dann, wenn die Aussicht auf umfangreiche Besucherzahlen ausbleiben könnte oder es einen Sponsor gibt, der das Salär für die Musiker aufbringen kann. So wohl geschehen am 19.5. im Planetarium in Brüssel, zu dem über 200 Besucher freien Eintritt hatten und u.a. zu Ron Boots und Galactic Underground lauschen konnten, ohne einen Euro dafür bezahlen zu müssen.
Die Prognose, dass nun zukünftig kein Besucher mehr für ein Konzert unterm belgischen Sternenhimmel zahlen werden wird, ist ebenso unwahrscheinlich, wie die Vermutung, dass nun alles dort umsonst zu bekommen ist. Dies gilt im Übrigen auch für alle anderen Musikevents die demnächst noch umgesetzt werden oder ihre Fortführung finden, egal ob in NRW, Belgien oder sonstwo in Europa. Das Angebot von guten Veranstaltungen hat sich nicht nur etabliert, sondern auch in ihrer Qualität stetig verbessert. Die Besucherzahlen (ja, leider noch nicht überall) sind stabil und der Querschnitt der Fans ist mit der gebotenen Kunst wohl auch zufrieden.
Freuen wir uns also in Gänze über das aktuelle Angebot und den vielschichtigen Optionen, seine Lieblingsmusik live frönen zu können, egal ob gegen Zutrittskohle oder mit freier Admission. Überlassen wir es doch den handelnden Personen selbst zu entscheiden, wie sie es kalkulieren wollen. Wichtig ist doch, dass sich weiterhin ein adäquates Angebot realisieren lässt und sich die Reisenden danach gut Unterhalten gefühlt haben. Ach, und wer den Eintritt eingespart hat, kann ja vielleicht eine Extra-CD am Merch-Stand mitnehmen. Damit unterstützt man sowieso die Künstler.
Stefan Erbe