Kubusschnitt ist nicht mehr Kubusschnitt. Zur Produktion des neuen Albums haben sich andere Musiker zusammengefunden als zu den Vorgängern„The Cube“ (2000) und „The Singularity“(2001). Andy Bloyce und Jens Peschke sind die Musiker, die hier fehlen. Diesmal sind neben Tom Coppens und Ruud Heij mit von der Partie: Gert Emmens und Jan Dieterich. Gert Emmens zeichnet für Produktion, Mastering und Anderes verantwortlich.
Und er ist auch derjenige, der diesem Album seinen Stempel aufdrückt. Das hört man vor allem in den Melodien und den Sounds der melodieführenden Instrumente. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt denken, ich hätte eine neue Emmens/Heij-CD im Player. Eigentlich sind alle Elemente der beiden älteren CDs auf „Entropy’s Evolution“ vorhanden: Flotte Sequenzen, gute Melodien, und auch die E-Gitarre. Trotzdem ist die neue Produktion etwas völlig Anderes. Es liegt sicher, wie eingangs schon angemerkt, auch an Gert Emmens. Aber das kann nicht alles sein. Seit der letzten Kubusschnitt-Veröffentlichung sind immerhin neun Jahre vergangen, also viel Zeit, sich zu entwickeln und zu verändern. Dann der Wechsel in der Besetzungbei der Hälfte der Gruppe. Mit Jan Dieterich leisten sich Kubusschnitt einen reinen Gitarristen. Entsprechend prominent wird die E-Gitarre eingesetzt. Und sie klingt doch ganz anders, als das in der EM sonst anzutreffen ist. Die Sounds dieser Fender Stratocaster kommen mir eher aus Pop- und Rockmusik bekannt vor. Außerdem meine ich, dass „Entropy’s Evolution“ etwas „gefälliger“ oder eingängiger wirkt als „The Cube“ und „The Singularity“. Bei diesen gibt es vereinzelt experimentelle Passagen. Wie dem auch sei, „Entropy’s Evolution“ ist ein kraftstrotzendes Album voller grandioser Sequenzen und toller Melodiengeworden. Und wer wie ich solches mag, wem die Musik von Gert Emmens und Ruud Heij, zusammen oder solo, gefällt, der ist mit diesem Album bestens Kubusschnitt: Entropy’s Evolutionbedient.
Andreas Pawloswki (aus Schalldruck)