Wow, die Kastelruther Spatzen haben ihr Album gar nicht selbst eingespielt, Lady Gaga ihr Fleischkostüm gar nicht selbst filetiert und einige EM-Künstler haben mehrfach unerlaubt Sequenzerprogramme eingesetzt. Die Welt geht unter!
Und wenn jetzt noch Markus Lanz in seiner TV-Talkrunde Nena auf dem Klavier begleitet, dann wars das mit der heilen Musikwelt! Hat er tatsächlich gemacht? Und dabei beinahe ,wie Mr. Bean auf der Olympischen Eröffnungsfeier, eine weisse Taste unentwegt in gleichtaktiger Manier malträtiert? Die Welt ist schlecht...wir wussten es ja schon immer.
Dabei ist dieser Vangelsche Chariots of Fire-Takttreffer ein echtes Highlight und definitiv ein EM-Element, dass jeder kennt. Aber in der Ableitung und Anwendung von Wetten Dies und Das Moderator Markus -the Winner takes it all- Lanz, verblasst die Leistung doch erheblich, vor allen Dingen wenn kein Tasteninstrument im Gesamtplayback zu hören ist.
Wir wissen aber, dass er es kann, hatte er schon in Vergangenheit die eine oder andere Tischhupe mit seiner zweihändigen Orgelschulnotierung in der Öffentlichkeit ertönen lassen. Allerdings fragt man sich immer, warum er dies tut?! Soll es eine Art Arbeitsnachweis sein, ist es die Darstellung möglicher Leistungsoptionen oder einfach nur der Drang mit seinen Notenkenntnisse zu drohen? Wir wissen es nicht...und ehrlich gesagt wir befassen uns doch lieber mit den Start und Stop-Leistungen diverser EM-Scharlatane, die ebenfalls vorgeben musikalisch zu sein und in Wirklichkeit dabei auf das idiotensichere Handling diverser Magix-Music-Maker Plugins setzen.
Das wir unentwegt mit Playbacks zugedröhnt werden, soll uns dabei nicht weiter stören, denn wir sind ja auch selbst Schuld. Würden wir nicht so unentwegt den wirtschaftlichen Vorteil und die kostenlose Beschaffungsthematik in den musikalischen Fokus stellen, hätte vielleicht auch der eine oder andere Künstler wieder Lust, nur ein Album oder eine Produktion pro Jahr zu generieren. Früher soll so etwas ja gereicht haben um über die Runden zu kommen.
Stattdessen ist der Musiker heute verpflichtet, jede erzeugte Note dem Konsumenten anzudrehen, damit am Abend noch etwas verzehrbares die Grundlage für die nächste Nachtsession wird. Das hierbei die Qualität auf der Strecke bleiben könnte, ist nicht auszuschließen und sogar mit einkalkuliert.
Beweise? Schauen Sie dafür doch mal in den eigenen musikalischen Einkaufskorb? Diese Leere dort soll sie nicht an den eigenen Hohlraum zwischen den Ohren erinnern, sondern als Spiegelbild für das Einkommen ihrer Lieblingsmusiker fungieren. Machen wir doch aus der Playback-Methode lieber eine Payback-Methode!
Stefan Erbe