Es soll Menschen geben, die die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eher als "Feier-Stress" denn als besinnlichen Ausklang des Jahres empfinden. Nicht nur für solche Zeitgenossen empfiehlt es sich, ein Ticket für das traditionelle "Hello"-Konzert im Bochumer Planetarium zu erwerben. Hier kann man sich einen Tag vor den Silvester-Feiern einmal richtig verwöhnen lassen: Einfach den Sessel im Kuppelrund in einen bequeme Position bringen und das genießen, was sich vor Auge und Ohr ausbreitet. Für die Bilder zeichnet wie immer Klaus-Dieter Unger verantwortlich, und das, was von der Bühne erklingt, organisiert der Schallwende-Verein.
Bernd Scholl in Erkrath? Das hatten wir in diesem Jahr doch schon einmal! Das mag richtig sein, aber eigentlich ist der traditionelle Termin für das vom MS-Treff Erkrath organisierte Konzert jetzt im Spätherbst. Das Konzert im Frühjahr war so gesehen die Ausnahme, weil sich im letzten Jahr kein Termin zu dieser Jahreszeit finden ließ. Die Heilig-Geist-Kirche ließ sich dieses Mal nicht als Location "buchen", aber Timo Kremerius fand einen neuen, auch sehr reizvollen Spielort: Die Neanderhöhle, direkt gegenüber vom Neandertaler-Museum im gleichnamigen Tal gelegen. Mit 80 Plätzen ist die Zuschauer-Zahl in der Höhle deutlich beschränkter, so waren die Tickets auch ohne große Werbung recht schnell ausverkauft.
Die Turbulenzen um die Zukunft von "De Enck" haben sich zum Glück mittlerweile wieder gelegt. Ron Boots war letztens so mutig, in seinem Newsletter und auf Facebook bereits die Termine von E-Day und E-Live für das nächste und übernächste (!) Jahr anzukündigen - auch damit die Organisatoren anderer Events eine Möglichkeit haben, dies bei ihrer Planung zu berücksichtigen. Dass der Frühjahrs- und Herbsttermin in Oirschot Dinge sind, die der EM-Fan nur äußerst ungern ausfallen lässt, hat sich einmal mehr am Zuspruch für das diesjährige E-Live gezeigt: Bereits vor Wochen hatte die Zahl der bestellten Tickets die 200er-Grenze überschritten, und zusammen mit den noch an der Abendkasse verkauften Karten konnte Ron stolz ein quasi ausverkauftes Haus verkünden - gerade einmal vier Plätze im großen Saal von "De Enck" wären noch zu haben gewesen.
Auch wenn es etwas angeberisch klingt: Es kommt nicht mehr oft vor, dass ich eine Konzert-Location zum ersten Mal ansteuere - die meisten Festivals finden ja im Jahres-Rhythmus am gleichen Ort statt. Heute ist einer jener seltenen Tage, an denen ich ein Ziel zum ersten Mal ins Navi eintippe. Das liegt aber weniger daran, dass die Sophienkirche in Wuppertal zum ersten Mal mit elektronischer Musik bespielt wird. Der Grund liegt viel mehr daran, dass das "Phobos-Festival" meiner Aufmerksamkeit bisher schlicht und ergreifend entgangen war. Martin Stürtzer, seinen Organisator, hatte ich erst vor ein paar Monaten zum ersten Mal bei Winnie im Garten erlebt, und wenig später noch einmal mit einem äußerst abwechslungsreichen Set auf dem Electronic Circus.
Die Welt mag keinen Stillstand, und Stefan Erbe genauso wenig. Das gilt für seine Musik genauso wie für seine "Sound of Sky" Shows im Planetarium Bochum, die ein musikalisches Thema mit Visuals an der Kuppel verbinden. Waren es vor ein paar Jahren noch ein halbes Dutzend davon pro Jahr, so hat sich ihre Frequenz mittlerweile halbiert. Das steigert bei den Besuchern und Fans natürlich die Vorfreude und die damit verbundene Erwartungshaltung, andererseits gibt es Stefan auch die Zeit, für die einzelne Show noch mehr vorzubereiten und einmal ganz neue Konzepte zu präsentieren.