Was die Garten-Party angeht, hatte das Team um Frank Gerber und Hans-Hermann Hess die "Nach-Corona-Zeit" mit neuem Spielort ja bereits im letzten Jahr eingeläutet. Mit dem Circus hat es ein Jahr länger gedauert. Das verwundert nicht, ist der Circus vom den eingeladenen Acts und der Finanzierung her doch der anspruchsvollere Termin. Gestiegene Kosten bei gleichzeitig bestenfalls stagnierenden Besucherzahlen ließen die bisherigen Spielorte in Detmold in nicht mehr finanzierbare Regionen rücken.
Da steigt man doch lieber eine Nummer kleiner wieder ein und hält die Risiken in einem kalkulierbaren Rahmen. So kam es, dass der Electronic Circus 2023 vor einigen Monaten an einem neuen Ort angekündigt wurde, nämlich dem Vereinsheim des Schützenvereins Ostflierich in Hamm.
Beim Begriff 'Schützenverein' kamen dem einen oder anderen vielleicht Assoziationen von 70er-Jahre-Muff und mit Hirsch-Geweihen dekorierten, holzverkleideten Wänden. Ein paar im voraus gepostete Bilder konnten diese Befürchtungen aber schnell zerstreuen, und - mal ehrlich: Es war sowieso kaum vorstellbar, dass für den Electronic Circus die Wahl auf einen solchen Ort gefallen wäre. Schließlich nimmt man für sich in Anspruch, auch bei Auswahl der Acts nicht in der Vergangenheit zu leben.
Die Anfahrt nach Hamm-Drechen weckt Erinnerungen an den Bauernhof in Borgholzhausen: Das Vereinsheim liegt auf dem Land, einige der Straßen auf dem Weg dorthin werden schon recht eng, falls sich zwei Autos darauf begegnen. Hinweise zur Anfahrt und aktuelle Sperrungen hat es in Voraus gegeben, und auch hier weist ein Lotse den Weg zu den vorgesehenen Parkplätzen. Selbige sind zumindest im Moment noch etwas knapp, denn nebenan wird gerade noch eine Hochzeit gefeiert. Wer sagt, auf dem Lande wäre nichts los?
Ein erster Blick auf das Gelände des Vereinsheims zeigt, dass hier auch schon so einiges los ist. Man kann sich kaum entscheiden, was man zuerst machen soll. Alte Bekannte begrüßen, von denen man bei kaum einem Festival so viele auf einmal sieht, das ist natürlich erst einmal das wichtigste. Direkt danach sollte der Weg aber zur Anmeldung führen. Dort erhält man nach Abhaken auf der Liste nicht nur das Bändchen, man kann auch gleich ein paar der Chips erwerben, gegen die hier wie auf der Sommerparty Getränke und Speisen verkauft werden. Genug zu trinken ist bei der spätsommerlichen Hitze sehr wichtig. Gleich danach kommt aber das Essen: Wer eine längere Anfahrt und bisher noch kein Mittagessen hatte, für den ist ein Teller von Tommy Betzlers selbst gemachtem, vegetarischen Chilli ideal. Nachwürzen darf man übrigens selber nach eigenem Geschmack.
Einen Grill für Würstchen und Steaks gibt es natürlich auch wieder, aber das hebe ich mir für später auf. Ein Blick in das Zelt mit den CD-Ständen ist mir für den Moment wichtiger. Mit Manikin, Spheric Music, Syngate und Groove Unlimited sind gleich vier der wichtigsten EM-Labels vertreten. Und es sind nicht nur die Neuerscheinungen, die man auch im Internet bestellen könnte: Mario Schönwälder hat noch einige Exemplare offiziell längst vergriffener Manikin-Alben mitgebracht. Hier in Hamm lassen sich Lücken in der eigenen Sammlung schließen.
Ein Blick auf die Uhr legt nahe, sich schon einmal Platz vor der Bühne zu suchen. Das erste Konzert des Tages wird eine Viertelstunde später als geplant beginnen, denn noch nicht alle Gäste haben den Weg hierher gefunden. Kein Problem - heute hat niemand noch etwas anderes vor und der Zeitplan ist ohnehin nur als grobe Orientierung zu verstehen.
So tritt 'Zirkusdirektor' Frank Gerber erst ein paar Minuten nach 14 Uhr vor den gut gefüllten Veranstaltungsraum. Das ist auch eine positive Folge des kleineren Spielorts - die Stadthalle Detmold wäre für die zu erwartende Besucherzahl deutlich zu groß gewesen und in einem kleineren, aber dafür vollen Raum ist die Atmosphäre viel besser und direkter.
Als Einsteiger und "Eisbrecher" wird heute Wellenfeld fungieren. Seit dem Ausscheiden von Detlef Dominiczak wird dieses Projekt alleine von Andreas Braun fortgeführt. Heute wird er einen Mix aus den bisherigen CDs spielen, natürlich mit einem Fokus auf dem aktuellen Album "Eiswelten". So könnte man sich die Abkühlung wenigstens im Geiste vorstellen...
...in der Realität geht es aber eher heiß her, denn Andreas nutzt den typischen Wellenfeld-Sound, um die einzelnen Titel zu längeren Live-Mixes zu verarbeiten. Und die wären ohne weiteres tanzbar, wenn denn hier der Platz dafür wäre. Er agiert auch fast schon die ein DJ, und viele in Saal sind (angenehm) überrascht, was man mit so einem Ansatz erreichen kann.
Im letzten Drittel nimmt Andreas das Tempo ein wenig zurück und gibt uns vor dem Finale eine Verschnaufpause. Uwe Reckzehs Beleuchtung lässt Andreas danach wie eine Silhouette erscheinen, als er kurz und bündig erklärt, nun käme eine Umbaupause für den nächsten Act. Hat da jemand 'Zugabe' gerufen? Ja, gerne, und 'zufällig' hätte er noch etwas auf Lager. So geht der große Wellenfeld-Mix noch ein paar Minuten weiter und wir können uns alle sicher sein, dass Wellenfeld auch als Solo-Projekt auf absehbare Zeit weiter bestehen wird.
Wo gerade die Rede von 'Eiswelten' ist: Jetzt ist an der Theke nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch Eis zu haben. Was diesen Punkt angeht, haben sich die Party und der Circus einander angenähert. Zwei, drei oder vier Kugeln? Sucht es Euch aus, es ist genug für Alle da!
Für Act Nummer zwei ist derweil gar nicht so viel umzubauen, denn das Setup von Andrii Symonovych, der als 'r.roo' auftritt, steht bereits. Andrii stammt aus der Ukraine und dürfte hier in der Szene noch ein völlig unbeschriebenes Blatt sein. Für die Einführung übergibt Frank an Ecki Stieg, der Andrii schon länger kennt und über den der Kontakt zustande kam. Andrii musste aus hinlänglich bekannten Gründen sein Heimatland verlassen und hat fürs Erste in Eckis Elternhaus eine Unterkunft gefunden. Und wer Eckis Radiosendung 'Grenzwellen' kennt, wird schon ahnen können, dass wir in der folgenden Stunde eine Performance erleben dürfen, die die Grenzbereiche der elektronischen Musik auslotet:
Und in der Tat, im Gegensatz zu Wellenfelds Konzert, wo man auch einfach nur in Rhythmen und Melodien abtauchen konnte, ist 'Nebenbei-Hören' hier nicht angebracht: Piano, klassische Versatzstücke, Chöre und experimentelle Sounds gehen eine Mischung ein, deren Konzept sich vielleicht nicht auf Anhieb erschließt. Tiefe und Bedeutung hat es aber auf jeden Fall, und nach einer Weile habe ich Assoziationen zur Musik des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, die auch einen Bruch mit dem Althergebrachtem gewagt hat. Hier ist ohne Frage ein Musiker viel Vorbildung am Werk, und der dieses Wissen in seine Kompositionen einfließen lässt. Dass dabei auch persönliche Erfahrungen und Eindrücke der jüngsten Zeit eingehen, das ist angesichts von Andriis jüngstem Lebensweg zu vermuten. Umso erfreulicher ist es, dass er in der zweiten Hälfte seines Konzerts ein wenig aus dem 'dunklen Keller' zu wärmeren und kräftigeren Klängen mit klarerer Struktur findet. Ohne Frage ist sein Auftritt der anspruchsvollste des Tages, und den Machern des Electronic Circus gebührt Respekt, dass auf ihrem Event auch für solche Konzerte Raum ist.
In der folgenden Pause muss der bisher aufgeschobene Umbau erfolgen - nicht dass der folgende Act allzu viele Instrumente bräuchte, den Platz braucht James Knights für seine Bühnenshow. Ich muss ehrlich gestehen: Mir hat dieser Name vor dem Festival ähnlich wenig gesagt wie der von r.roo, als dann aber das Stichwort 'Boytronic' fiel, wurden Erinnerungen an die 80er und Synthie-Pop wach - eben jene Zeit, in der Menschen meines Alters begannen, sich ernsthaft für Musik zu interessieren und ihre Vorlieben zu definieren. Die haben sich bei mir eher in Richtung klassischer EM verfestigt, aber der Synthpop der 80er-Jahre hat auch bei mir noch seinen Platz im Herzen. Irgendwo muss noch die Single von 'You' im Plattenregal stehen...
Boytronic hat über die Jahre einige Wandlungen durchlaufen; aktuell ist James Knights der Sänger in diesem Duo. James tritt aber auch solo auf, auch hier mit einem Programm, das seinen Schwerpunkt bei 80er-Jahre Synthpop mit Italo-Anleihen hat. Wem das zweite Konzert vielleicht ein wenig zu anspruchsvoll war, der kann in der folgenden knappen Stunde einfach mal völlig entspannen und loslassen. Denn was James und Eva Heilmann (ansonsten bekannt von 'Plasmaschwarz') hier zeigen, das ist einfach pure Lebensfreude uns Spaß an der Musik: Ein tanzbarer Titel reiht sich an den nächsten, während James seine Spiele mit Mikrofon-Ständer und Publikum vollführt. Das ist derart ansteckend, dass auch die Bedienung hinter der Theke begeistert mitgeht!
Neben eigenen Titeln sind natürlich auch Boytronic-Nummern dabei. Wie schon eingangs gesagt, weder von dem einen noch dem anderen kannte ich bisher allzu viel, aber das ist auch gar nicht notwendig, um an diesem Auftritt seinen Spaß zu haben. Da will der Fuß einfach mitwippen und selbstverständlich muss mehr als eine Zugabe sein. Falls darüber der Zeitplan weiter aus dem Ruder läuft - wen stört das schon!
Zwei Dinge möchte Frank in seiner Abmoderation noch los werden: Zum einen ist das Eis alle. Wir alle können uns zu gute halten, in dieser Hinsicht ganze Arbeit geleistet zu haben. Und da wäre noch eine wichtige Sache: Man hat neben Frank und Hans-Hermann sicher schon den Clown vermisst, verkörpert von Mike Niemann und immer bereit, den einen oder anderen kleinen Streich zu spielen. Mike geht es im Prinzip gut, aber die Füße muss er aktuell leider auf der Couch hochlegen. Im nächsten Jahr wird er wieder mit von der Partie sein. 'Aushilfsweise' lässt Frank heute den großen Hut mit den kostenlosen Süßigkeiten herum gehen.
Einen weiterer Programmpunkt verkürzt ebenfalls das Warten auf den nächsten Act: Ecki Stieg setzt seine Tradition der Interviews auf dem Circus fort. Heute hat er sich Tommy Betzler auf die Bühne geholt, anlässlich der Neu-Veröffentlichung der P'Cock-Alben. Original sind sie Anfang der 80er-Jahre auf Klaus Schulzes IC-Label erschienen, haben seinerzeit aber aus verschiedenen Gründen nicht die Resonanz bekommen, die sie verdient hätten. Zusammen mit vielen anderen IC-Veröffentlichungen sind sie dann lange Zeit in der in der Versenkung verschwunden, und waren bestenfalls gebraucht zu erhalten. Nun sind sie aber wieder veröffentlicht worden, und alle können sich einen Eindruck davon machen, wie gut die Musik die Jahrzehnte überdauert hat und heute noch klingt.
Als Act Nummer vier steht Steve Baltes auf dem Plan. Aufzubauen hat er in der Pause nicht mehr, denn sein Setup steht bereits fertig am rechten Rand der Bühne. Wie immer bei Steve, findet man kein 'ausgewachsenes', klassisches Keyboard - hier dominieren Notebook, Ableton, kleine Effektgeräte und ein analoger Dreadbox- Synthesizer. Es ist immer wieder bewundernswert, wie virtuos Steve nur mit seinen zwei Händen (und einen Blas-Controller) daraus seine Tracks kreiert. Vorgenommen hat er sich jedenfalls heute einiges, sein Konzert wird eines der längsten sein, plus jeweils noch erklärender Vorworte zu den Titeln, die dann folgen. Den Einstieg gestaltet Steve gleich mit einem eigenen und neuen Titel: 'Dark Gravity' zeigt mit dem Namen den Weg. Weite, dunkle und massive Flächen wecken bei mir das Bild einer Wüste, wo die Sonne erbarmungslos auf den Wandernden niederbrennt. Das ändert sich aber, als der Rhythmus einsetzt: Zuerst ganz fein und strukturiert, ähnlich wie auf der 'Bochum Sky', wird er immer mächtiger und fetter und drängt das das Bild einer Einöde in den Hintergrund. Das Sound-System im Saal geht dabei teilweise bis an seine Grenzen. Und obwohl diese beiden Titel über eine halbe Stunde dauern, wird es nicht langweilig, denn Steve versteht es, die Sounds kontinuierlich zu variieren, und gegen Ende das Tempo wieder herunter zu fahren, dass 'Dark Gravity' nicht mit einem harten Schnitt endet.
Womit dieser erste Track schon endet, ist der wohlverdiente Applaus - und andere Musiker hätten den Rest der Zeit in gleicher Art weiter gemacht. Das wäre einen Steve Baltes aber zu wenig, und so folgen seine Versionen von zwei Baltes&Erbe-Titeln, nämlich 'Sepia' von der 's-thetic' und 'Gradient' von der 'Electric Garden'. Wenn Steve sie solo spielt, klingen sie deutlich wuchtiger und Beat-betonter und schließen sich auf diese Weise sehr gut an den ersten Doppel-Titel an. Ob es nicht noch besser gewesen wäre, wenn Stefan bei diesem Part live mitgespielt hätte, so wie vor anderthalb Jahren in Eindhoven? Ja sicher, aber Stefan Erbe ist heute wegen Hochzeitstag leider verhindert. Wir freuen uns darauf, wenn Stefan und Steve wieder einmal zusammen arbeiten, egal ob live oder im Studio!
Auch wenn diese beiden Tracks in ihrer 'Extended Version' zusammen eine weitere knappe halbe Stunde füllen, Steve ist noch lange nicht fertig: Irgendwo ist er musikalisch ja auch ein 'Kind der 80er' und mit Synthpop aufgewachsen. Boytronic haben damals auch zu seinen Helden gehört, und so hat er sich eine kleine Zusammenarbeit mit James Knights überlegt: 'Stars' ist ein Titel von seinem Projekt 'Arctic Sunrise', von dem schon einmal ein Album mit einem Dutzend Remixen veröffentlicht wurde. Heute erleben wir die 'Boytronic-Version', mit James Knights als Sänger, der mit seiner Bühnenshow noch einmal alles gibt.
Ist es das denn jetzt gewesen? Nein, kann es nicht, denn heute ist noch ein besonderes Datum: Manuel Göttsching hätte heute seinen 71. Geburtstag gehabt. Leider ist Manuel im letzten Jahr überraschend verstorben, aber es ist nichtsdestotrotz ein Tag, sich daran zu erinnern, wie Steve zu Ashra gekommen ist. Er war damals noch fast ein Teenager, hatte Harald Grosskopf gerade vor vier Jahren kennen gelernt und durfte direkt mit ihm, Manuel und Lüül auf die große Japan-Tournee kommen - eine ziemlich einmalige Erfahrung. Für 2017 war eine Ashra-Tour nach Hongkong geplant, die leider nicht zustande kam. Steve hat aber beim 'Kramen auf der Festplatte' noch ein paar Loops gefunden, die Manuel dafür vorbereitet hatte. Der - wie bei Ashra oft - etwas abgedrehte Titel: 'Niemand lacht rückwärts'. Sei es aus Respekt vor Manuel, oder weil es hier besser passt: Steve hält sich mit seinen eigenen, massiven Sounds dieses Mal ein wenig zurück, so dass Manuels feine Handarbeit voll zur Geltung kommt. Es war ja immer faszinierend, wie Manuel seine 'Sequenzen' mit der Hand auf der Gitarre gespielt hat. Und Steve hat das auf feine Weise zu einem vollwertigen Track ergänzt - großer Schluss-Applaus und eine Umarmung von Harald Grosskopf sind der Lohn. Steve Baltes' Auftritt war ein echtes Highlight, sowohl was Qualität als auch Vielfalt angeht!
Die Pause vor Steves Auftritt hatten die Ströme bereits genutzt, um ihre modularen Systeme 'in Stellung' zu bringen. Mario Schönhofer und Chris Fakler, der Tobias Weber nicht zum ersten Mal vertritt, sind erst im Verlauf des Nachmittags aus München angereist und wer wollte, konnte ihnen beim 'Stöpseln' auf der Wiese zuschauen. Andere hätten ihre Modular-Systeme wohl fertig verkabelt mit gebracht. Das war hier aber nicht möglich, die Geräte wären in der Bahn zu sperrig geworden. Es ist aber genug Erfahrung und Routine vorhanden, dass das Verkabeln ohne Probleme und Verzögerungen vonstatten geht. So kann Frank den letzten Act und Höhepunkt des Abends ohne Verzögerung ansagen. Wer sich an den letzten Circus 2019 in Detmold erinnert - da waren Mario und Tobias bereits mit dabei, und sind so gut angekommen, dass man sie für den 'Circus-Reboot' nach vier Jahren noch einmal gebucht hat.
Und dieses Duo aus dem Süden der Republik liefert auch heute das, wofür man sie kennt: Energiegeladene, moderne elektronische Dance-Musik, live und garantiert handgemacht. Denn wenn hier am modularen System geschraubt wird, ist das keine wie vielleicht bei einen 'DJ', der zu Beginn den USB-Stick mit seinem Set ins Mischpult steckt und fortan pro forma die Regler einiger nicht angeschlossener Kanäle herauf- und herunterschiebt. Wie sie es dabei dann auch noch schaffen, so bei der Musik körperlich mitzugehen, ist schon ein mittleres Wunder. Man ist fast versucht, nach dem Kabel zu suchen, mit dem sie mit an den Synthesizer angeschlossenen sind, denn anders mag man sich das kaum erklären.
Auftritte der Ströme bestehen üblicherweise aus einem einzigen, durchgehenden Track, so auch heute. Es wird aber niemals langweilig, denn alles, was auf dem Rhythmus liegt, wird ständig variiert. Niemand verlässt vorzeitig den Saal, auch wenn der kleine Zeiger der Uhr sich der Elf schon merklich nähert hat. Erst ein anderes Ereignis läutet das Ende ein: Mario gibt ein kurzes Handzeichen, ein Dreh an einem der vielen Regler, und der Takt wird langsamer, bis die Maschine zum Stillstand kommt. Durchatmen, Verbeugung und langer Applaus: Das war es!
Natürlich löst sich so ein Event nach der letzten Abmoderation nicht sofort auf: Die Reste an Grill und Theke gehen zu Sonderpreisen, ein letzter Kaffee vor der (Nacht-)Fahrt ist nicht verkehrt. CDs wollen noch signiert und Absprachen gemacht werden. Wann sieht man sich zum nächsten Mal? E-Live in Eindhoven wird vermutlich die meisten der hier anwesenden auch wieder unter einen Dach versammeln. Aber eines ist sicher: Im kommenden Jahr wird es wieder eine Party und einen Circus geben. Gerne auch wieder hier in Hamm, wo man an einem Tag so viel unterschiedliche Musik geboten bekommt. Liebes EC-Team, macht so weiter und bleibt so wie Ihr seid!
Text: Alfred Arnold
Bilder: Stefan Schulz & Alfred Arnold