Wenn ihr Flieger vor dem 8.6. zur nächsten Erholungsreise startet, werden sie leider nicht mehr in den Genuss kommen, den neuen Sine-Sampler auf den Urlaubstrip mitnehmen zu können. Schade, denn er würde ihre Zeit am Strand oder Pool noch die ultimative Lässigkeits-Krone aufsetzen. Allerdings schaltet die Kompilation im Vergleich zum kürzlich erschienenen Spring Chill-Sampler noch einen Gang herunter und streift häufiger den Ambientbereich, so dass Obacht am Wellenufer geboten ist, denn auch als aktive "Schlummerhilfe" könnte der Tiefenrausch einiger Tracks gut funktionieren. Aber keine Sorge, die Auswahl der Stücke lässt einen nicht in den absoluten Tiefschlaf fallen, dafür ist die Konstellation der CD zu variabel und zu dynamisch. Dabei wartet Calm Ibiza mit dem idealen Kopfkino-Soundtrack auf, der unter jedem Sonnenschirm, auf jedem Barhocker oder in den Relaxareas die passenden textilreduzierten Modells vermuten lässt, sofern der gewählte imaginäre Trip auf dieses Beute-Schema abzielen sollte. Dem Rezensenten gehen schon seit einiger Zeit nur noch ultragebräunte und in "slowmotion-wandelnde" Menschen durch den Kopf, die zum lässigen Sonnenuntergangs-Treiben einladen und eisgekühlte Caipirinhas reichen. Herrliche Aussichten!
Offizieller Release am 8.6. als Digipak oder Download. www.sine-music.com
Stefan Erbe
Es ist bereits das dritte Album aus der Zusammenarbeit zwischen Projekt Gamma und Erich Schauder, das mittlerweile beim Download-Label Klangarten erscheint. Den Hörer erwartet eine moderne Variante der Berliner Schule, die auch heute noch eine gewisse magische Kraft ausübt. Die feinen Klangflächen und Sequenzen, zum Teil unterstrichen von groovigen Rhythmen lassen die Gedanken dahinschweben und werden durch zart gesponnene Melodien abgerundet. Die neun 5 bis 10 Minuten langen Stücken nehmen mich mit auf eine angenehme Reise durch die Zeit, und tatsächlich hat mich das Album ohne es zu merken über eine Stunde in die Zukunft transportiert.
Release-Website von Time Machine
Stefan Schulz
-A Distant Signal- wird als die schönste CD von Gregory Kyryluk gehandelt und obwohl ich nicht alle von ihm kenne, würde ich dem glatt zustimmen. Sie wurde zwischen 2000 und 2002 aufgenommen und ist, wie der Titel vielleicht schon verrät, feinste Space-Ambient-Musik. Für diese CD sollte man sich wirklich die Ruhe gönnen, denn so kommt sie am besten zur Geltung. Ich höre z.B. Abends gerne, wenn es bereits dunkel ist. Dann kann ich die Musik am besten aufnehmen. So habe ich es mit dieser Cd gehandhabt.... und es war klasse ! Seichte Klangteppiche, darauf dezente Rhythmen, der unendlich erscheinende Raum gefüllt mit dieser Musik ....das ist ein schöner Hörgenuss ! Wirklich tolle Spacemusik und sehr zu empfehlen!
Uwe Saße
Das englische Duo Michael Shipway und Steve Smith haben wieder zugeschlagen und ein neues Studioalbum als VoLt auf die Theke gelegt. In gewohnter Art liefern sie mit drei langen Tracks musikalische Kurzgeschichten ab. Ich mag ja diese sich langsam entwickelnden Stücke, in denen sich Klangflächen, Sequenzen, Melodien und Rhythmen peu a peu aufzutürmen scheinen und zu einem mitreißenden Klangstrom werden. Gespickt mit faszinierenden, elektrisch wirkenden Klangeffekten resultiert das Album in einen dreifachen Hörgenuss besonderer Art. Klar, dass das Thema der Stücke in die Elektronik geht, so sind die drei Stücke Schaltkreisen, dem Ohm'schen Gesetzt und der seriellen Datenübertragung gewidmet. Mit Circuits ist es VoLt gelungen, mich auch über die knapp 60 Minuten Spieldauer hinaus mit einem musikalischen Erlebnis zu begeistern.
Stefan Schulz
Ein weiterer Silberling aus dem Hause Mellowjet dreht seit einiger Zeit seine Runden im Rezi-Player. Cableworld ist bereits das neunte Album was vom fleißigen Duisburger Gitaristen beim Schleidener Label veröffentlicht wurde und auch hier scheint etwas passiert zu sein, was sich sonst eher selten wiederfindet, denn Nies hat seine Musik derart weiterentwickelt, dass man ungläubig nochmal das vorherige Werk herauskramt und staunend die Alben miteinander vergleicht. Zugegeben, es gibt Gitarren-Sound und Sequenzen, natürlich auch Pads und Solis die nach Nies klingen, aber insgesamt ist das Album deutlich "anders" und in der qualitativen Nahrungskette der EM-Produktionen einige Stufen nach oben geklettert. Auch erkennt man ein Konzept, dass dem Album zugrunde liegt. Möglicherweise unterliegen diese Ansichten ja nicht nur dem "Rezensisten" und manch Genre-Konsument der bisher einen Bogen um die Musik des in Xanten lebenden Musikers gemacht hat, sollte seine Liste möglicher Favoriten nochmal genau unter die Lupe nehmen. Insbesondere die gähnende Leere beim Buchstaben "N" , darf nun gerne mit den Tunes o.g. Künstlers gefüllt werden.
Website des Labels MellowJet Records
Stefan Erbe