Technomucke in Empulsiv? Keineswegs!
Der im Ruhrgebiet beheimatete Andre Tanneberger ist ein Phänomen. Ist er doch im Ausland, speziell im aussereuropäischen eine richtig große Nummer, seine Popularität hierzulande, betrachtet man die frühen Charterfolge, doch etwas gesunken. Natürlich gibt es noch eine statliche Anzahl an Wochenendjünger die in die Tanztempel pilgern, aber für den ganz großen "ATB-Hype" muss man sich zumeist in den Flieger schwingen. Verdient hätte es der Ruhrstädter dennoch, sich auchmal wieder in den oberen Plätzen der deutschen Charts wiederzufinden, denn die amtliche Mischung der aktuellen CD "Distant Earth" klingt homogen, eingängig und sehr kompatibel. Warum sie sogar hier rezensiert wird, liegt daran, dass er auch auf diesem Silberling die "chillige" Schublade öffnet und einige Tracks auch den traditionellen Konsumenten gefallen wird. Dass dabei gelegentlich gesungen wird (;-) stört kaum und macht dieses Album nur noch abwechslungsreicher.
Stefan Erbe
“in mutatio tempora” Im Wandel der Zeiten, heißt das neue Album von Matzumi. Ein Konzeptalbum über das Leben und den damit verbundenen Wandel. Eine lange Reise, die jeder von uns macht. Auf dem Album sind auch Gastmusiker vertreten. F.D. Projekt steuerte die Sologitarre auf dem Opener “A long journey” bei und Nattefrost ist bei “Die Kinder der Erde” zu hören. Mit “in mutatio tempora” ist Matzumi wieder ein außerordentliches Album gelungen. Atmosphärisch packend und wieder mit dem Matzumi typischen Gesang. Das sehr schöne Thema aus dem Intro kommt auch immer mal wieder etwas abgewandelt in den anderen Songs vor. Vielleicht ein Zeichen für die wiederkehrenden Dinge, trotz allem Wandel. Und bevor ich jetzt hier noch weiter viele Worte verliere, solltet ihr euch einfach mal ein paar Demos auf der Homepage von Matzumi anhören. Dort aufs Album klicken. Unten ist dann ein Player mit einem Zusammenschnitt des Albums. Das Album ist für mich schonmal ein heißer Kandidat für die Schallwelle Preisverleihung im nächsten Jahr.
Jens Röcher / bandforum.de
World of Apes 2 von moonbooter setzt sich, wie auch schon der Vorgänger mit Kernenergie und der Nutzung durch den Menschen auseinander.Ein Thema, das auch meine Kindheit bestimmt hat. Der Kalte Krieg mit der stetigen Konfrontation und dem möglichen nuklearen Krieg, der wohl mindestens ganz Europa unbewohnbar gemacht hätte.Dann die Katastrophe von Tschernobyl. Plötzlich kam die atomare Verseuchung mit dem nächsten Regen. Die Wirkungen sind in manchen Regionen bis heute zu bemerken. Auch wenn es nur noch an Jahrestagen mal in den Medien auftaucht. Über Fukushima wird ja auch nur noch am Rande berichtet. Zeitlich geht es diesmal von den 70ern bis in die 90er und mit Fukushima auch in die aktuelle Zeit.
Knapp 2 Jahre nach dem wunderbaren Album "A Thousand Times" legt Johannes Schmoelling sein nunmehr 9. Soloalbum vor. Best Of, Reissues, Alternativmixe oder veröffentlichte Hörspiel-/Radioaufnahmen einmal außen vor gelassen.
9 Stücke mit einer Gesamtspielzeit von etwa einer Stunde formen "Time and tide". Schmoelling lässt auf dem neuen Werk seinem Co Jonas Behrens mehr Freiraum, der bereits zu "...Times" ein Solostück beisteuern durfte. Tatsächlich stammen nur 4 Titel zur Gänze aus Schmoellings Produktionshand, 4 weitere Titel sind in Kollaboration entstanden und mit "The Gift" legt Behrens wiederum ein Solostück vor. Eine ungewohnte Herangehensweise für ein JS-Album, die den Vergleich zwischen den beiden versierten Musikern natürlich aufdrängt. Leider geht das Konzept auch nur in Teilen auf. Behrens ist produktionstechnisch und als Arrangeur durchaus in der Lage mit dem erfahrenen Schmoelling mitzuhalten. In Sachen Expressivität und Songwriting tritt dieser
Und wieder einmal erreicht den "Rezenseur" dieses Longplayers ein Produkt, welches keinem der üblichen Beuteschemen entspricht und dennoch überzeugt. Die beiden Briten Turner und Handley, ehemalige Tastendrücker von Björk, verschrägen Sounds und Tunes nicht ganz so heftig, wie eine deutliche Anzahl anderer Warp-Produktionen und vermitteln eine schöne, schiefe Stimmung, bei der man nicht so recht weiss, wohin der Emotionsfunken beim Hören springen soll. Aber gerade Dies macht die Spannung aus, mit der man in die sehr unterschiedlichen Tracks hineinfällt. Zurück bleibt ein angenehmes Gefühl, dass nur manchmal von ein paar eckigen Beats aufgebrochen wird. Wer Röyksopp mag , dem könnte auch Plaid gefallen.
Stefan Erbe