Im schicken Doppelsilberling-Outfit offeriert der Brite David Wright ein wirklich breites Angebot seiner aktuellen und vergangenen musikalischen Schaffenskraft. Egal ob verträumt chilig, seicht vocalisiert oder auch mal deutlicher rockig, Wright versteht sein Handwerk und bedient alle EM-Gangarten in hoher Qualität. Besonders interessant wird es, wenn die Tracks eine Kooperation mit anderen Künstler verbindet, wie z.b. mit der Sängerin Carys, dem leider viel zu früh verstorbenen Klaus Hoffmann-Hook oder Robert Fox. Beide CDs bieten insgesamt 27 Tracks, damit sehr viel gutes Material und jede Menge Abwechslung.
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Stefan Erbe
EM-Tellerranddrüberschauer, die sich auch ausserhalb der traditionellen Normen synthetischer- und hauptstadtursächlicher-Musikkunst bewegen, mögen sich bei dem französischen Duo Polo & Pan, an frühere Tunes der belgischen Ausnahmekönner Telex erinnert fühlen. Vocales Vocoding trifft auf zerfrickelte Rhythmen und suggeriert dabei die mögliche Kooperation diversester linksvomrhein-Elemente. Mal Zuckersüß, mal konsequent quer. Wahrhaftig, ein interessantes Bokeh an Sounds und Stimmen, in das auch ungeübte EM-Hörer ruhig mal reinhören dürfen. Könnte sogar Spass machen.
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Stefan Erbe
Einige der 12 Stücke des Italiener Michelle Effe könnten dem einen oder anderen Sine-Compilation-Käufer evtl. bekannt vorkommen, waren sie doch schon besondere Highlights früherer Chill-Out-Sampler des vertreibenden Labels aus dem Südwesten der Republik. Dazugestossen sind nun weitere Tracks die das Album zu einem kleinen Genussprodukt haben machen lassen. Die ausgesprochen gute Zusammenstellung ist nicht nur kurzweilig, sondern auch ansprechend produziert. Tolles Album zwischen Vocal-Lounge und fliessendem Chill.
Stefan Erbe
Es ist immer wieder schön zu sehen und zu hören, wenn ein Musiker sich weiterentwickelt oder eine andere Facette seiner künstlerischen Identität zeigt. DASK kannte ich bisher als Macher ambienter, dunkler und auch etwas bedrohlicher Klänge - selbige sehr gekonnt, aber sie konnten auch ein wenig depressiv machen, wenn man davon zu viel hört.
Mit "Aether" schlägt David Marsh, der für sich den Namen von Dänemarks erstem Computers als Pseudonym gewählt hat, ein neues Kapitel auf. Er selber bezeichnet die Musik als "cinematic" - im Sinne von Weite passt das auch perfekt zu den Tracks auf diesem Album. Es ist immer noch ein Ambient-Album, und die DASK-typischen dunklen Klangfarben findet man auch hier. Die dunklen Passagen werden aber des öfteren von helleren, kräftigeren oder fast lieblichen Abschnitten unterbrochen, und dazu liegt über alle Tracks eine Spannungsbogen, so dass sie trotz ihrer Länge und des durchgängig atmosphärischen Charakters nicht ins Langweilige abgleiten.
"Atmosphäre" ist auch das richtige Stichwort, denn die Titel sind nach ihren Schichten benannt, angefangen vom Regen unter den Wolken in der Troposphäre bis in den Äther des Weltalls. Man kann "Aether" als ein Konzeptalbum sehen, das einen gedachten Aufstieg mit einem Ballon bis in höchste Höhen begleitet. Auf jeden Fall ist es für mich ein gelungenes gelungenes Ambient-Album mit majestätischen Klängen.
Der Künstler schreibt im Begleittext, er hätte dieses Album beinahe gar nicht veröffentlicht. Dazu ist es zum Glück nicht gekommen, und ich lasse mich überraschen, welche Seiten David in Zukunft noch an sich entdeckt.
Alfred Arnold
Auch im dritten Teil von Robert Schroeders neuen Frequenzen werkelt wieder alldas, was dem Altmeister synergetischer Syntheticals so unter die Finger gekommen ist und ein bisschen Abseits der typischen EM zuhause war. Roberts Vocal-Samples, Lounge-Elemente als auch Retrosounds lassen uns oft an die Zeit der 80er und 90er erinnern, denn einige Hooks und Riffs entspringen dem Muster der damaligen Tunes. Macht aber nix, denn Freunde dieser EM-Epoche erfreuen sich über eine Fortführung, die das Beste von Gestern und Heute zusammenbringt. Eben einfach zeitlos, diese Frequenzen.
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Stefan Erbe