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Nachgereicht: Spyra - Staub

staubZuerst gehört habe ich dieses neue Spyra-Album als Livekonzert im Bochumer Planetarium. Auch durch die dort gesehenen Projektionen wurde gleich eine recht kosmische Atmosphäre geschaffen. Das muss nicht unbedingt in der Absicht des Musikers gelegen haben, denn bei dem Album „Staub“ geht es nicht primär um kosmische Themen.

Ich lasse gerne Wolfram Spyra selber zu Wort kommen und zitiere aus dem CD-Booklet: „… I got to thinking about electronic music and its genesis, asking myself where it all startet and where it’s at now. … Somewhere, at some time, I started experimenting with an old Juno 6 and fell in love with sequences all over again. Apparently all ordered and logical, but then, the more I played and the deeper I listened, the more chaotic and unpredictable their sound became. Late in 2013 I started to record my sessions. Always in the middle of the night while the city was asleep. … At last, I was back, dreamily, in my element.”

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Sverre Knut Johansen - Earth From Above

Bereits seit Anfang der 1990er Jahre publiziert der Norweger Sverre Knut Johansen melodische elektronische Musik. Mit Earth From Above erschien am 5. Februar nun seine erste Veröffentlichung bei dem amerikanischen Label Spotted Peccary, wo er sich auch den Gitarristen David Helpling zur Unterstützung auslieh.

Das Album besticht durch seine malerischen Kompositionen, die man, dem Titel folgend, gut als klangliche Interpretationen diverser Landschaftsansichten vaus der Vogelperspektive gesehen verstehen kann. So divers, wie sich das Bild der Erde gibt, sind auch die Stücke Johansens. Mal friedvoll und schön, aber auch etwas rauher, felsiger in ihrer Gestaltung, die dennoch einem wohlklingenden Rhythmus folgen. Mit Ausnahme von #Connecting#Landscapes, das eher leicht experimentell und abstrakt daher kommt und nicht ganz in das harmonische Gesamtbild passt.

Insgesamt hat Johansen ein schönes Werk aufgelegt, mit teils träumerisch veranlagten und zeitlich dramatisch anmutenden Klanglandschaften.

Bezug: http://spottedpeccary.com/shop/earth-from-above/

Stefan Schulz

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Uni-Sphere - Endless Endeavour

Sowohl Eric van der Heijden als auch Rene Splinter sind in der EM-Szene keine Unbekannten.  Neu ist, dass die beiden sich jetzt als Uni-Sphere zusammengetan haben. Was bei dieser Zusammenarbeit herausgekommen ist, kann man auf ihrem Debüt-Album 'Endless Endeavour' hören.

Stilistisch sind die beiden ja gar nicht so weit auseinander, sowohl Rene als auch Eric stehen für den eher melodischen Stil der elektronischen Musik.  Bei Rene kann man immer wieder den Einfluss Tangerine Dreams aus den 80er Jahren heraushören, Eric gilt als der große Romantiker unter den holländischen EM-Musikern.

So hört man denn auch auf Endless Endeavour viele Klänge, die einem von einem großen Vorbild vertraut vorkommen mögen - aber warum auch nicht?  Entscheidend ist, was man aus diesen Elementen macht, und dieses Experiment kann man getrost als gelungen bezeichnen.  Zwischen den 10 Titeln wechselt die Stimmung hin und her, von eher ruhigen und romantischen Stücken wie 'Vulnerating Values' oder 'Compromising Colors' zu richtig flotten Tanznummern wie dem 'Jocular Jive'.  Die Namen der Titel dürften übrigens alle samt Erics Feder entsprungen sein, er hat ein Faible für Alliterationen.

Das Titelstück ist mit 15 Minuten mit Abstand das längste der CD, findet sich in ihrer Mitte und ist dreigeteilt.  Im ersten Teil beginnt es schwärmerisch ruhig, romantischer - für mich klar Eric Handschrift.  Der zweite Teil ist ein Piano-Solo von Rene, ganz in dem Stil, wie Johannes Schmoelling sie bei TD gespielt hat. Der letzte Teil beginnt wieder sehr ruhig und entwickelt sich über seine sechs Minuten zu einem dynamischen und von Sequenzen geprägten Höhepunkt.

Ein besonderer Titel, den der eine oder andere vielleicht schon kennt, den man aber bisher nur einige Male live hören konnte, ist 'Colorful Fields Of Summer', das die beiden schon vor einiger Zeit der Schallwende-Vorsitzenden Sylvia Sommerfeld gewidmet hatten.  Wer es immer schon einmal auf CD haben wollte, findet es jetzt hier unter dem neuen Namen 'Eloquent Exposure'.

Zusammenfassend ist Eric van der Heijden und Rene Splinter eine bunte und abwechslungsreiche Reise durch die melodische Seite der EM gelungen.  Wie der Titel 'Endless Endeavour' andeutet, sind solche Reisen aber nie zu Ende - weiter so!

Bezug: www.groove.nl

Alfred Arnold

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Arash - Creation

Der iranisch stämmige Musiker Arash Parsania komponiert bereits seit seiner Jugend elektronische Musik. Er ist, von einer kürzeren Phase im Feld der elektronischen Tanzmusik abgesehen, vorwiegend im symphonischen Genre unterwegs, zu dem auch sein aktuelles Album Creation zählt. Dabei spannt er einen Rahmen von feinsinniger Elektronik a la Suzanne Ciani bis hin zu eher bombastischen, Filmmusik-artigen Abschnitten. Klangauswahl und Melodiebögen lassen dabei den arabisch angehauchten Hintergrund des Künstlers erkennen. Die Kompositionen provozieren durch ihren Ablauf neben dem akustischen ein sehr bildhaftes Erlebnis, abwechslungsreich in Tempo und Klanggewalt, ohne erkennbare Längen. Symphonische Musik in modernem Gewand, aber mit unverkennbaren Wurzeln in der traditionellen und tanzbaren elektronischen Musik.

Bezug: http://parsania.com/

Stefan Schulz

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Wellenfeld - Elements

wellenfeldDet und Andreas alias Wellenfeld tummeln sich nun auch schon eine ganze Weile in der EM-Szene und veröffentlichen regelmäßig Alben, die uns nicht erst seit dem neuesten Lonplayer vor Augen führen, dass sie die wahren Herrscher der ultimativen Sequenzen sind. Keine andere Band verschachelt die Anordnung ihrer Tonfolgen so dramatisch und nachdrücklich. Dieser Charakterliche Schwerpunkt ist schon immer ein besonderes Erkennungsmerkmal gewesen und zieht auch bei den " neuen Elementen" wieder seine Kreise. Der etwas Retromässige Sound ergänzt mit eigenem Charme und hätte gerne auch noch ein paar melodische Elemente zu sich gesellt. Aber geschenkt, Sequenzer Go!

www.mellowjet.de

Stefan Erbe 

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.