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Kellerkind Berlin - Signs

Kellerkind Berlin ist ganz groß im Kommen. Überall ploppen Postings und Beiträge über ihn im Web auf, in denen steht dann so was wie „hast Du schon gehört", „das lohnt sich da mal reinzuhören", „ganz neu und richtig gut". Dabei ist Christian Gorsky schon seit Jahren als Musiker im Web unterwegs, hat 10 Alben produziert, und ist auf weiteren Samplern zu hören.

Signs ist sein aktuelles Album, und das erste mit dem ich in Berührung kam. Es ist vollständig auf dem Notebook entstanden. Und wer mich kennt weiß, dass ich von so was immer ganz schlimme Flecken am Hals bekomme. Ganz anders bei diesem Album. Kellerkind Berlin lässt seine PlugIn-Synths in sanften, aber charaktervoll gut durchzeichneten Klängen ruhige und wunderbar strukturierte Stücke spielen.

Ich habe Kellerkind Berlin zu den Sounds und den Arrangements befragt, und was sie über ihn aussagen. Er sagt: „Nun ich bastle gerne noch ein wenig daran herum, z. B. ob ich mir das selber anhören würde. Und ganz wichtig: meine Muse. Die muss jedes Stück über sich ergehen lassen und dazu eben auch Kritik oder Lob bringen. Ansonsten versuche ich meine Grundeinstellung zum Leben vielleicht wieder zu spiegeln. Entspannt (wenn möglich), genießen was grad da ist, und sich in der Musik einfach laufen lassen. So in etwa ..."

Christians Musik berührt mich auf eine sanfte und unaufdringliche Weise, die richtig gut tut. Und wenn das Album zu Ende ist, muss ich immer schwer mit der Versuchung ringen es gleich wieder zu starten. Chapeau!

Bezug: Signs auf Bandcamp für €4 (oder freiwillig mehr) als Download

Tom (Flächenklang)

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Mythos - Jules Verne Forever

Die Musik von Mythos der letzten Alben war schon ein wenig abgedreht und teilweise experimentell, insbesondere was Sounds und Instrumenteneinsatz angeht. Mit seinem neuen Album um Jules Verne Forever jedoch zeigt sich der Berliner Musiker Stephan Kaske von einer melodische-faszinierenden Seite. Die 10 Stücke der CD erzählen jedes eine kleine musikalische Geschichte, angelehnt an die zugehörigen Veröffentlichungen Jules Vernes, und legen sich dabei mit wohlfeilen Klängen und Harmonien wie rhythmische Poesie in die Ohren. Dabei kommen die Strukturen der Songs mit einer erstaunlichen Leichtigkeit daher und bieten eine herrliche Atmosphäre, die einen durchaus in die literarische Reisen Vernes hineinziehen. Ein wahres Hörerlebnis.

Quelle: Groove Unlimited
Website: Mythos

Stefan Schulz

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Kevin Lux – Music Language Machine

MLMluxVor längerer Zeit warf die Empulsiv-Redaktion schon mal einen Blick auf einen früheren Silberling des amerikanischen EM-Machers Kevin Lux, und muss nun erneut feststellen, dass es sich recht leicht ableiten lässt, welche roboterähnliche 4fach Combo aus dem Rheinländischen als Ideengeber für das aktuelle Release herhalten musste. Exakt, genau Die! Es klingt nicht nur so, sondern an vielen Stellen könnte man tatsächlich auch das vermeintliche Original vermuten. Schön, dass Lux doch noch eine eigene Charakternote eingebaut hat, so geht’s es nicht komplett als Plagiatsdublette durch und wir freuen uns über ein kurzweiliges Album auf dem es klickt und kracht, als hätten es die 4 gemacht.

www.kevinlux.com

Stefan Erbe

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Lambert - Drachenreise

drachenreiseUnd wieder kehrt ein beinahe verlorener Musiker zurück! So oder so ähnlich könnte man die Rückkehr von Lambert Ringlage alias Lambert zu seinem ersten Soloalbum seit etlichen Jahren formulieren. Wer die damalige Musik von ihm noch kennt, wird sich schnell wieder heimisch fühlen, denn der Berliner Schuler ist er ebenso treu geblieben, genauso wie seinen Synths-Solis, die sich sehr Variantenreich in die sequenzierten Tracks einbetten und einiges an traditioneller Stimmung aufkommen lassen. Der Essener Spheric-Labelmacher hat in den 12 Stücken seines feuerspeienden Ausfluges einige tolle Ideen vermengt, gefreut hätten wir uns über noch mehr Mut in der Verwendung drumatischer Elemente. Trotzdem wollen wir uns über den nächsten Heimkehrer freuen, der scheinbar wieder viel Spass am musizieren gefunden hat und nun bitte nicht noch mal für 20 Jahre in ein „EM-freies-Kloster“ einziehen wird. Gut so.  www.sphericmusic.de

Stefan Erbe  

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Pharamond - Orbis Tertius

Orbis Tertius cover artNormalerweise sitzt Sylvain Mazars auf der "anderen" Seite, auf der des Autors und Rezensenten. Für seinen Internet-Blog recherchiert er seit einiger Zeit regelmässig im EM-Umfeld und publiziert seine Artikel in französischen Gefilden. Dass er selbst auch Musiker ist und nun auf Syngate seinen Erstling veröffentlicht, muss nicht zwangsläufig die Arbeit als "Schreibkraft" boykotieren, vielmehr vermuten wir eine ausreichende Konsumierung von musikalischen Fremdgut, was wohl motivierend nachgeholfen haben könnte. Sein faible für die traditionelle Berliner Schule, durchzieht das gesamte Album und manifestiert sich in der intensiven Anwendung von ausgeprägten Sequenzer-Elementen, die vielfach hübsch in Szene gesetzt werden und native Veränderungen erfahren. Der gebotene Minimalismus offeriert aber das Verlangen, sich komplett ins Album einzufinden, um die gebotenen Variationen als Stilmittel zu erkennen. Die 5 Tracks umspannen deutlich mehr Themen als vermutet und hätten gerne auch auf weitere Stücke ausgelagert werden dürfen, dafür hätten einige der Geschichten auch in kürzere Zeit erzählt werden dürfen. Dennoch erlaubt sich die Album-Kritik, das vermeintliche Erstlingswerk als Potentialgeber zu betrachten, denn die ausgefeilten französischen Sequenzen gefallen nach mehrmaligen Hören immer Besser.

www.syngate.biz

 

Stefan Erbe

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.