Lieber Dark-Drone-Ambient-Freund! Ab hier bitte weiterlesen! Fehlt Ihnen noch der ultimative-dunkle Soundtrack? Dann könnte Ihnen mit dem 8 Track Album von Mario Grönnert weitergeholfen werden. Soundtrack beschreibt die 8 Stücke wohl auch am trefflichsten, denn schon nach den ersten Takten erzeugen die Sounds riesigen Kopfkino-Areale in denen in gekonnter Endzeit-Stimmung diverse Sci-Fi-Streifen ihre tonale Unterstützung gefunden hätten. Egal ob Raumgleiter durch die Zukunftswelten wie Blade-Runner und Konstorten düsen oder diverse Orksche-Gruselrudel ins nächste Gemetzel aufbrechen, die audiophile Grundlage ist schon mal gelegt. Zielgruppengerechte Musik wie diese, wird es aber bei allen anderen Elektronik-Fans schwer haben, denn das Album bietet wenig Grenzgänger-Optionen, obwohl es in Gänze als "gedrontes" Dark-Ambient sehr wohl funktioniert. Allerdings sollte man nicht zu voreilig die Musik ins mediale Schublädchen des simulierten Filmsupportes abschieben, sondern sich vielmehr die Mühe machen, es sich selbst anzuhören. https://mariogroennert.bandcamp.com/album/waters-drown-in-stone
Stefan Erbe
Nicht nur die Musikrichtungen von Chill und Lounge sind produzierend, üblicherweise eine klassische Männerderdomäne. Um so mehr freut es, wenn sich auch weibliche Künstler nicht nur etablieren, sondern sogar Maßstäbe setzen können. Maria Griessner die unter dem Pseudonym "Marie Therese" firmiert, gehört zu dieser "einsamen" Gruppe, die aber mit ihren Tracks einen sehr außergewöhnlichen und bedeutsamen Bogen zwischen Vocal-Tracks, Chillout-Sounds und "(b)rauchbarer" Lounge-Elementen spannt. Als funktionales Beispiel fungiert ihre neueste EP "Garden of Peace", die äußerst "fluffig und leichgängig" die virtuellen "Genußräumlichkeiten" beschallt und uns damit in die heimatlichen Cafes einzuladen scheint. Auch wenn dem Rezenseur droht in "Piefke Beschreibungs-Klischees" abzurutschen, die Suggestion des entschleunigten Lebens scheint bestens in der Nachbarregion zu funktionieren, woher sollte die Inspiration dieser versammelten Lässigkeit rühren. Auch die vorherigen Projekte der Österreicherin bieten die gleiche Qualität, insbesondere das Album "Sweet Fruits" passt exzellent zur nächsten "Melange" und hätte eigentlich eine eigene Rezi verdient. ...bitte mit Sahne und zwei Stück Zucker!
https://soundcloud.com/marie-therese
Stefan Erbe
-Deepflow- ist das zweite Werk vom W.O.S.-Projekt (Walter Roos) und unterscheidet sich doch ziemlich von den anderen. Hier geht es zum Teil recht experimentell zu, wobei die unterschiedlichsten EM-Stile auch hier wieder zu hören sind. Es beginnt mit 2 Ambient-Stücken, die so richtig aus der Tiefe kommen und sich langsam entfalten. Später wird noch eine E-Gitarre eingesetzt, die der Musik einen magischen Touch gibt. Spacig geht es weiter, bis es dann mit dem 6.Stück experimentell wird. Da ist es mit der Ruhe und Harmonie für ein paar Minuten erstmal vorbei. Mit sanften Pianoklängen kehrt die Ruhe aber wieder ein und die restlichen Minuten können ganz entspannt zu Ende gehört werden. ich gebe zu, eine Weile hat es schon gedauert, bis ich mich richtig reingehört hatte. Aber es hat sich gelohnt! Je öfter ich sie höre, umso besser wird es. Zu beziehen ist die -Deepflow- über walterroos.bandcamp.com
Uwe Saße
Axel Stuplich, einer der Kreativköpfe des Trios "Pyramid Peak", veröffentlicht mit Aviator sein neues Soloalbum. Die 8 Tracks umspannen den typischen Sound von Axel, der hier hauptsächlich schnellere Stücke zusammengestellt hat und seine Sequenzen mit den bekannten und beliebten"Peakschen" Solis kombiniert. Einige Takte davon waren bereits auf dem Solinger EM-Festival in den Güterhallen zu hören und bestätigen, dass Stuplich auch als Solist den Geschmack der traditionellen EM-Fans getroffen hat. Die Musik passt vorzüglich zu Thema und bereits nach einigen Minuten "ist man abgehoben", um dem Flieger in verschiedentlichen Szenarien, Umgebungen und Zuständen zu folgen. Besonders die späteren Tracks des Albums verbinden Stimmung und Geschwindigkeit zu einer "Geschichte" und lassen auch mal mit reduzierten musikalischen Elementen die Gedanken fliegen. Auch der retrospektive Sound, die "80er" Real Drums und diverse "digitale Pads" passen zum Thema des Albums und erinnern irgendwie an einen tonalen Rückblick, der analog zum Leben von Howard Hughes abzulaufen scheint.
www.axess-music.de
Stefan Erbe
Musik, die wirklich aus der Tiefe kommt .... und in die Tiefe geht. Leise, ruhig und unaufdringlich, von einer sehr intensiven Atmosphäre umgeben, lässt sich die Stimmung auch irgendwie spüren. Das klingt richtig interessant. Nur schade, das nach knapp 50 Minuten schon alles vorbei ist, da hätte ich gerne mehr von gehört."Tauche ein in die Tiefe und besuche Orte, wo der Mensch keine Rolle spielt." So beschreibt der in Essen lebende Ralf Grauglanz seine aktuelle CD. Betrachtet man das Cover, so lässt sich feststellen : Besser hätte man das Cover nicht wählen können. Bleibt wirklich nur zu hoffen, das es nicht nur bei den bisher 3 Veröffentlichungen bleibt, die Ralf Grauglanz unter seiner Bandcamp-Seite zum Kauf anbietet. Da werde ich sicherlich noch mal eine Zeit drauf verweilen. www.grauglanz.bandcamp.com
Uwe Saße