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Noston - Pied Piper

Noston, das ist der Musiker Nosrat Charkhi aus Mannheim. Mit dem Album Pied Piper liegt bei Kreislauf eine Kompilation seiner bisherigen Arbeiten zum kostenlosen Download bereit. Dabei wurden die Stücke ein wenig überarbeitet und die Trompete mehr in den Vordergrund gerückt. Die Musik bewegt sich (erwartungsgemäß?) in dem Bereich jazziger Instrumentalmusik und bietet ansonsten einen loungigen Charakter mit experimentellem Touch. Insbesondere die ruhigen, dunklen Bassläufe und die lässigen Rhythmen tragen zu einem gewissen Strandliegegefühl bei, während Tasteninstrumente und eben die Trompete wie freie Gedanken durch den Raum schwirren. Ausnahmestücke bestätigen hier die Regel, in denen die Musik teilweise Kraftwerk-ähnlich daherkommt oder gar in den Funk abdriftet. Dieses Album kratzt eher an einem der Randbereiche der elektronischen Musik, aber Horizonte sind ja bekanntlich dazu da, um sie zu erweitern.

Bezug: http://www.noston.de/

Stefan Schulz

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EMG Lux Ohr - Kometenbahn

emusikgruppeluxohr kometenbahnDie E-Musikgruppe (EMG) Lux Ohr sind vier Finnen, die sich mit diesem Album daran machten, die Musik der goldenen 70er und 80er Jahre ins 21te Jahrhundert zu portieren. Kometenbahn ist ein umfangreicher Streifzug durch so ziemlich alles, was in dieser Zeit im Bereich der EM populär war. So zum Beispiel der Titel "Durch den kosmischen Dunst", der zunächst wie ein Stück von Nova mit Einspielungen von Jarre-Sequenzen klingt, sich dann jedoch in eine Art Tangerine Dream Filmkomposition wandelt und mit druckvollem Sequenzerspiel aufwartet. An anderer Stelle findet die E-Gitarre Einzug, die sich über klirrenden Flächen an ihren Melodien entzückt. Oder das eingängige Stück Sonnenaufgang, mit flottem, einfachen und repetitivem Rhythmus a la Klaus Hess' Sternentanz. Es ist so ziemlich alles dabei, von Krautrock über leicht poppige Space-Musik bis Ambient, ohne, dass es sich nach einer bloßen Kopie damaliger Werke anhört.

Bezug: Svart Records

Stefan Schulz

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Moonbooter -Zeitenwende

moonbooter-zeitenwendeMan muss nur einen kurzen Blick auf das Cover der neuen Moonbooter CD "Zeitenwende" werfen, um zu erkennen, dass  Bernd Scholl neue Wege eingeschlagen hat. Nicht nur grafisch verabschiedet er sich von den Cosmophobischen und Atomaren Themen der vergangenen Alben, sondern auch musikalisch verheißen nicht nur die ersten Takte einen Neuanfang. Dabei wird der eine oder andere Booter-Fan diesmal etwas genauer hinhören müssen, um die neuerliche Qualität aufzunehmen, hat der Eifeler seine sonst so gradlinige Tracks, diesmal etwas kantiger gestrickt. Auch verlässt er hier häufiger die übliche Kompositionsstrategie und überrascht mit traditionellen Elementen und leisen Tönen, die aber einen schönen Kontrast darstellen. Natürlich bleibt die Musik als ein Produkt von Scholl erkennbar und zwängt sich dabei nicht in ein gewolltes Genre vergangener Zeiten, sondern führt selektiv nur einige Tracks in neue Gefilde, die man so von Scholl bisher nicht kannte. "Anspruchsvoller aber nicht kompliziert", so erklärt es sich vielleicht am besten. Der Sound und die "Frequenzbelegungen" sind wie immer exzellent gewählt. Dennoch sollte sich der Schollsche Musikliebhaber ein bisschen mehr Zeit nehmen, um die Argumente des virtuellen Musikalischen Mauerfalls mitfeiern zu können. "Wir sind Moonbooter-Fans"...
Stefan Erbe 

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Erik Wollo - Chrystal Bells & The Nocturnes

erikwollo crystalbellserikwollo thenocturnesHerrlich, diese Musik liebe ich richtig!! -Crystal Bells- und -The Nocturnes- sind zwar mit Abstand die kürzesten Werke von Erik, gehören aber mit zu den Besten. Dazu stelle ich mir eine vereiste Winterlandschaft vor, alles ist von einem Eismantel umgeben und aus der Ferne ist langsam die Musik zu hören ........ eine schöne Vorstellung, wie ich gerade merke. Die Musik macht es aber auch einem leicht. Wirklich tolle Musik, Ihr werdet den Download sicher nicht bereuen! Sie sind leider nicht als CD zu bekommen, werden aber z.B. bei Amazon und iTunes als Download angeboten und das auch noch sehr günstig. Es sind wie schon erwähnt kurze, aber dafür sehr schöne Momente, in denen Erik Wollo uns wieder in seine typische, musikalische Welt entführt. Ich bin immer wieder aufs neue fasziniert, wie Erik es mit seiner Gitarre schafft, solch Intensität und Wärme in kühlere Stimmungen einzubauen.

Uwe Saße

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Art of Infinity - Raumwerk

Passend zum nachgereichten Konzertrückblick von Art of Infinity im Planetarium Bochum, trudelt nun auch analog der "digitale" Longplayer in der Redaktion ein. Wie schon auf dem Konzertabend, besticht die Musik von Thorsten Sudler Mainz und Thorsten Rentsch durch die enorme Bandbreite und einer Kompositionsvielfalt, die nahezu alle Elemente einbezieht und sehr viel Kontrast bietet. Ein bisschen fühlt man sich in die 80er und 90er zurückgebeamt, wenn zu den "gleichjahrigen" Retrosounds auch noch Gesang und Stimme hinzukommt. Der Sprechgesang der einige Tracks umgibt, erinnert zeitweilig an die Tage, in denen solch vokaler Minimalismus sogar die Charts belagerte. Aber auch diese Rückbesinnung erschafft neue Horizonte, die das Album noch interessanter machen lässt. Dass in den letzten Tracks die Räume und Installationen sogar recht Düster werden, macht Raumwerk noch anspruchsvoller, auch wenn manch Konsument vielleicht zwei bis drei Durchläufe brauchen wird, auch diese Notierungen in sein Mögen einzubeziehen. Sowieso empfiehlt es sich die 11 Kompositionen mehrfach zu hören, erst dann wird man die manigfaltige Anzahl von Details heraushören, die die Thorsten² in das Werk eingebettet haben. Nicht nur das Artwork und die gut gewählten Gastmusiker zeugen von Profi-Arbeit, sondern auch das Gesamtkonzept lässt vermuten, dass hier kein Handgriff unüberlegt war. Schade eigentlich nur, dass die Handwerker bereits nach einer knappen Stunde den CD-Player schon wieder verlassen haben.
Sehr Gelungen! Wir freuen uns auf eine XL-Version?! 

Stefan Erbe

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.