Passend zum nachgereichten Konzertrückblick von Art of Infinity im Planetarium Bochum, trudelt nun auch analog der "digitale" Longplayer in der Redaktion ein. Wie schon auf dem Konzertabend, besticht die Musik von Thorsten Sudler Mainz und Thorsten Rentsch durch die enorme Bandbreite und einer Kompositionsvielfalt, die nahezu alle Elemente einbezieht und sehr viel Kontrast bietet. Ein bisschen fühlt man sich in die 80er und 90er zurückgebeamt, wenn zu den "gleichjahrigen" Retrosounds auch noch Gesang und Stimme hinzukommt. Der Sprechgesang der einige Tracks umgibt, erinnert zeitweilig an die Tage, in denen solch vokaler Minimalismus sogar die Charts belagerte. Aber auch diese Rückbesinnung erschafft neue Horizonte, die das Album noch interessanter machen lässt. Dass in den letzten Tracks die Räume und Installationen sogar recht Düster werden, macht Raumwerk noch anspruchsvoller, auch wenn manch Konsument vielleicht zwei bis drei Durchläufe brauchen wird, auch diese Notierungen in sein Mögen einzubeziehen. Sowieso empfiehlt es sich die 11 Kompositionen mehrfach zu hören, erst dann wird man die manigfaltige Anzahl von Details heraushören, die die Thorsten² in das Werk eingebettet haben. Nicht nur das Artwork und die gut gewählten Gastmusiker zeugen von Profi-Arbeit, sondern auch das Gesamtkonzept lässt vermuten, dass hier kein Handgriff unüberlegt war. Schade eigentlich nur, dass die Handwerker bereits nach einer knappen Stunde den CD-Player schon wieder verlassen haben.
Sehr Gelungen! Wir freuen uns auf eine XL-Version?!
Stefan Erbe
Sequenzer an .... Drummachine an .... und ab geht die Post! .... so muss es wohl für Frank Klare gewesen sein und wer dann die CDs oder den Download hat, muss die Anlage ein wenig .... oder auch ein bisschen weiter aufdrehen. Diese Aufnahmen datieren bereits aus dem Jahr 1986 und haben bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Immer noch ein Leckerbissen für alle Sequenzer-Verrückten. Da ist richtig "Dampf" hinter und es bleibt nicht viel Zeit um sich bei ruhigeren Stücken zu erholen. Hier überwiegt eindeutig Tempo und Rhythmus ..... und das ist auch gut so ;-) Tolle Trilogie und den "Vorschusslorbeeren", die zur Zeit in der EM-Szene breit machen, absolut gerechtfertigt!!! Da wird mit Sicherheit noch viel drüber gesprochen .... daher ABSOLUTER PFLICHTKAUF !!
Uwe Saße
Wow, tolle Athmosphäre....irgendwie "Endzeitstimmung".Das wäre auch sehr gute Musik für einen Soundtrack, Richtung Horror/Science Fiction. Die -Endless Mind Portal- gehört für mich wirklich zu den besten Dark-Ambient-CDs, die ich so kenne. Schwierigkeiten, um die Musik richtig anzunehmen habe ich diesmal überhaupt nicht. Da ist der Einstieg mit dem ersten Titel "In Search For The Portal" ideal ausgewählt. Besser kann man den Einstieg in die Dark-Ambient-Musik nicht machen, wobei die Musik nicht immer im Dark-Ambient bleibt....es wird auch wieder etwas heller. Michael bleibt aber auch bei dieser CD gerne mal im experimentellen Bereich, interessant sind die Übergänge bei den Stilwechseln. Wer sich das Cover intensiv anschaut, kann sich sehr gut vorstellen, was einem erwartet. Jetzt, wo ich die Musik dazu höre, habe ich auch die Bestätigung : Auch das Cover passt sehr gut zur Musik. Überhaupt bekommt man bei Michael Brückner´s Musik sehr viel geboten, einmal weil Michael bei seiner Musik gerne "auf mehreren Hochzeiten tanzt", was die verschiedenen EM-Stile betrifft und die Spielzeit bei den Download-CDs ist schon sehr beachtlich lang....es lohnt sich also.
Uwe Saße
Wer auf der Suche nach perfekter Musik für eine Sternenreise ist, sollte bei dieser CD auf jeden Fall Halt machen. Gleich vom ersten Moment an entführt uns Stephen Parsick unter dem Projektnamen ['ramp] mit Astral Disaster in die dunkle und kühle "Atmosphäre" des Weltalls, mit all den flirrenden und in weiter Ferne leuchtenden Sternen. Dieser Sternentrip ist akkustisch schon fantastisch, und in Verbindung mit der Planetariums-Session, bei der die Musik ursprünglich live aufgeführt wurde, sicherlich ein einmaliges, universales Erlebnis.
Das Album fasst zwei doch eigenständige Sets eines Live-Konzerts im Sommer 2012 zusammen, und stellt sie auch als zwei Teile mit je vier Tracks in, verglichen mit dem Konzert, leicht komprimierter Form zum Hörgenuss bereit. Die Anmutung der beiden Sets ist auch tatsächlich unterschiedlich: mit Flatten Them! steht der leicht hellere und rhythmischere Teil voran, während der folgende Doomsday is Family Time etwas dunkler und drone-iger wirkt.
Der auf dem Label Mellowjet "Verlegte" Ronald Schmidt alias Faber, kann mittlerweile schon auf ein paar Alben zurückblicken und gehört zu den Künstlern, die mit den Jahren immer besser werden. Auf seinem aktuellen Album Sounddiver immer dann, wenn es Klavierlastig wird oder es kompositorisch komplexere Elemente zu hören gibt, denn Schmidt offeriert einige excellente Pianopassagen, von denen wir gerne noch ein paar mehr gehört hätten. Nein, nicht das die andere Stücke schlecht sind, aber es scheint, dass gerade die "anspruchsvolleren" Tracks sich durchweg über das übliche EM-Niveau begeben. Nicht zu verleugnen ist, dass sich Schmidt auch gerne von anderen Künstlern und Themen inspirieren lässt. Sei es das "Garissonsche" "Mellotrin" oder auch die Homage an TD zum Ende des Albums. Aber wir wollen im Fazit festhalten, dass Sounddiver kurzweilig und angenehm zu konsumieren ist und der Rezenseur mal wieder auf hohem Niveau gejammert hat, denn Sounddiver gefällt. www.mellowjet.de
Stefan Erbe